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I. Cultanlagen
ben, wo die Adeligen zu Rittern des hl. Georg geschlagen wurden, und wo mehrere derselben auch begraben lagen Ausserdem eine Armenseelen-Kapelle (Beinhaus), in welcher sogar noch Gemälde von 1519 erwähnt werden. Die Kirche selbst ist ein schlichter, einschiffiger Bau mit schönem gothischem Gewölbe und nach aussen gelegten Strebepfeilern. Der einfache schlanke, in der unteren Hälfte viereckig, in der oberen dagegen achteckig aufgeführte Thurm ist an die linke Seite des Chors gelegt, und in den letzten Jahren statt des kuppelförmigen Abschlusses des Helmes mit der ihm zukommenden Spitze versehen worden. Die Fenster besitzen noch ihren ursprünglichen farbigen Schmuck, der nicht hinter den Glasmalereien der Frauenkirche zurücksteht. 1803 musste die Kirche geräumt werden, um als Aufbewahrungsort aller aus den aufgehobenen Prälaturen einkommenden Gegenstände benutzt zu werden; von 1807—1829 diente sie als Salpeterdepot, bis sie König Ludwig I. restauriren und den Griechen übergeben liess. Altäre aus der Erbauungszeit scheinen bei der Säcularisation nicht mehr vorhanden gewesen zu sein, die wenig bedeutenden aus dem 17. Jahrhundert aber hatten damals z. Th. in die Frauenkirche, z. Th. in die Kreuzkirche versetzt werden müssen. Der gegenwärtige Altar ist durch einen Tabernakel aus Jaspis ausgezeichnet, welchen Kaiser Nicolaus von Russland der Gemeinde geschenkt, die modernen Gemälde (von einem griechischen Kirchenmaler) sind ohne besonderen Werth.
Die Mariahilf-Pfarrkirche in der Vorstadt Au. Auf dem Platze stand seit Jahrhunderten eine Kapelle zum hl. Kreuz, neben welcher 1629 eine Marienkirche entstand, deren Bau der Kriegsnoth wegen erst 1639 durch Beihilfe des Churfürsten Maximilian I. vollendet wurde. Das Madonnenbild, an welchem Kopf und Hände der Madonna wie das ganze Christkind von Elfenbein, von dem Hofseidensticker Eathon aus Lothringen der Kirche geschenkt, gelangte in den Ruf der Wunderkraft, so dass die kleine Marienkirche des Zudranges wegen vergrössert werden musste (1727—1729), aber auch jetzt noch Filiale der Paulaner blieb, welche seit 1626 jenes Gebäude inne hatten, das 1807 als Strafarbeitshaus eingerichtet worden ist. Nachdem der Paulanerconvent aufgehoben worden war, wurde die Marienkirche Pfarrkirche der Au (seit 1799), verlor aber dafür in den Jahren der Aufklärung den Charakter eines Gnadenortes. Im Jahre 1831 beschloss indess die Gemeinde, statt der unansehnlichen alten Kirche eine neue zu erbauen, und es entstand 1831—1839 unter Leitung des Baurathes Jos. Dan. Ohlmüller eines der besten Werke gothischen Styles jener Epoche. Als Hallenkirche in Backstein mit Ziergliedern aus Sandstein gebaut, zeichnet sie sich usserlich durch den schönen 81 Meter hohen Thurm aus, welcher in maassvollem Reichthum und in ge-