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I. Cultanlagen
desselben die friihgothische Zeit. Auch der rechtseitige Eingang zeigt noch gothische Behandlung. Im Uebrigen ist das Innere im Renaissancestyl umgestaltet und ohne spezielles Interesse; die Kirche wird auch nach Einweihung der neuen Pfarrkirche ihre bisherige Parochialbedeutung verlieren.
Die neue Pfarrkirche zu Haidhausen wurde z. Th. aus Sammlungserträgnissen des Pfarrers Waliser, z. Th. aus städtischen Mitteln durch den Architekten Math. Berger, den Restaurator der Frauenkirche, erbaut und 1863 in der Hauptsache vollendet. Es ist ein stattlicher gothischer Bau mit einem Thurm in der Fasadenmitte und mit Ausschluss des figürlichen Schmuckes und der Kreuzblumen ganz aus Backstein und Terracotta hergestellt. In der durch drei Portale ausgezeichneten Fronte machen sich die Einwirkungen des Maximilianstyles geltend, im Uebrigen ist die Anordnung gefällig und ohne kleinliche Spielerei, wie z. B. die schlichte Arkatur unter dem Dachansatz von trefflicher Wirkung ist. Die mit Fialen gekrönten nach aussen gezogenen Strebepfeiler und besonders die zwei Trcppenthürme am Choransatz, welche dem Thurm der Facade ein wirksames Gegengewicht bieten, beleben das Aeussere vortheilhaft, wie auch die rings um den Chor gezogenen Sakristeiräume für den Kapellenkranz um den Chor entschädigen. Der Chorschluss ist dreiseitig, und diese Anordnung wird durch die zwei kapellenartigen Ausweitungen zur Rechten und Linken der Fronte wiederholt. Das Innere, einschiffig, macht durch das schöne Netzwerk des Sterngewülbes wie durch die Verhältnisse einen sehr wohlthuenden Eindruck; nicht minder befriedigen die drei marmornen Altäre gothisehen Styles von Waitz aus Haidhausen. Die Kirche ist wegen Besitzstreit zwischen Magistrat und geistlicher Behörde bis zur Stunde uneingeweiht und folglich unbenutzt, nach Erledigung des Conflicts wird sie Johann den Täufer als Namenspatron erhalten.
Die Nicolauskapelle am Gasteig ist der Rest des uralten St. Nicolaus-Spitals für Leprosen oder Unheilbare, welches 1861 abgetragen, wurde, als König Maximilian II. die Gasteiganlagen schuf. Die Unheilbaren sind jetzt in dem ehemaligen Irrenhaus zu Giesing untergebracht. Die Kirche zeigt usserlich in seinem dreiseitigen Chorschluss wie in den schlichten Strebepfeilern den gothischen Ursprung, während die Sternrippen des Gewölbes im einschiffigen Inneren, der Behandlung der Kirche des Herzogspitals verwandt, die deutsche Renaissance der Mitte des 16. Jahrhunderts verrathen. Sonst bietet die kleine Kirche, welche seit einigen Jahren der altkatholischen Gemeinde überwiesen worden ist, kein künstlerisches Interesse. Unmittelbar nebenan befindet sich die noch kleinere Alt-