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Tr ger mit üppigem Schnitzwerk umkleidete. Das ehemalige Cafe- lokal im rheinischen Hof, das Cafe Fritsch in der Kaufingerstrasse, die Meringer Bierhalle am Vietualienmarkt und mehre L den der Kaufingerstrasse, im Bosenthal u. s. w. geben von dieser Deeorations- weise Proben, unter welchen die besten von den Architekten Schulze und Kafka herrühren. Die erste Facade im deutschen Benaissance- styl war die des Hauses und der Gem ldegallerie des Freiherm v. Schack in der Briennerstrasse No. 19 und 22 vor den Propyl en, 1872—1874 von dem Bildhauer Gedon erbaut. Es galt hier zwei bestehende H user zu vereinigen, zwischen welchen der Zugang zum Piloty’schen Hause sich befindet. Unbedingt hat das Work die abf llige Kritik welche es erfahren, nicht verdient, wenn man sich auch, um das Ganze würdigen zu k nnen, über das Detail, welches sowohl der Form als dem Massstab nach vielfach verfehlt ist und den Mangel an eigentlicher architektonischer Schule verr th, hinwegsetzen muss. Bei aller Anerkennung des malerischen Prinzips aber kann nicht verhehlt werden, dass die mit dessen Verfolgung verbundene Gefahr analog jeder Abirrung von den Principien einer Kunst zu den einer anderen gross ist und dass jenes Prinzip zumal nur zu leicht dem gr ssten Feinde jeder gesunden Architektur, nem- lich der Willkür Thür und Thor ffnet. Besser gelang dem kühnen Bildhauer die Facade des Eymannsborger Hauses am Bindermarkt, wo er die Ueberschw nglichkeitcn und Fehler des Schack’schen Hauses zu vermeiden suchte. In welch’ entschiedenem Vortheil aber der geschulte Fachmann selbst dem genialsten Universalkünstler gegenüber sich befindet, hat E. Lange in dem anmuthigen und gediegenen Bau des vormals Schwarzmann’schen Hauses in der Canalstrasse unweit der Maximilianstrasse gezeigt. Weniger in dieser Bichtung als vielmehr in moderner Application italienischer z. Th. auch franz sischer Eenaissance bewegen sich die zahlreichen Privatbauten des Architekten Alb. Schmidt. Unter seinen Werken sind zuerst die H user No. 5 und 6 in der Weinstrasse zu nennen, sodann das Hotel Stachus vor dem Carls- thor, das Hirschbr u haus mit dem unterirdischen Bierlokal am F rborgraben, das Haus von Kalb Briennerstrasse 24, sowie das von Brey No. 40a. beide in der N he der Schack’schen Gallerie und der Propyl en. Ferner die Facade des Ibel’schen Hauses am Marienplatz mit freivortretenden S ulen im 2. Stock, die H user von Pfister und Schmederer an der Maffeistrasse u. a. Unter dem Ein- tlusso A. Schmidt’s aber entstanden das Haus No. 7 mit dom Cafe Bavaria in der Weinstrasso, das Cafe Metropole vor der Frauenkirche u. s. w. Es scheint, dass Schmidt manchen Extravaganzen seiner früheren Werke den Bücken wendet, und mehr und mehr bestrebt ist, eine gediegene Haltung seinen Kunden zu empfehlen und n thigenfalls aufzudr ngen, was natürlich nur mit Freuden begrüsst werden kann.