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München und seine Bauten

Das München der Renaissance

Hofbauten

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Mariensäule auf dem Marienplatz, errichtet 1638

Teile des sogenannten Wittelsbacher Brunnens — obgleich der Ritter in der Mitte nicht den Ahnherrn des Hauses Bayern darstellt — ist fraglich; einzelne Stücke mögen aus dem alten Hofgarten, andere von einem Brunnen herrühren, den Herzog Ferdinand, der Bruder Wilhelms V., vor seinem Haus am Rindermarkt hatte aufstellen lassen.

Auch die Figuren des prachtvollen Mausoleums, das auf des Herzogs Geheiß die einfache Grabplatte Ludwigs des Bayern überdeckte, scheinen dem älteren Werk in der Michaelskirche entnommen zu sein, während der eigentliche sarkophagartige Aufbau erst 1624 aufgestellt wurde.

Ein eigenartiges Werk der beiden Hofkünstler ist der Bennobogen in der Frauenkirche, der 1605 zu Ehren der nach München verbrachten Reliquien dieses Heiligen beim Choranfang errichtet wurde. Dieser Einbau wirkte durch die geschickte Unterteilung der langen Flucht höchst wohltätig, so daß seine Entfernung bei der „Reinigung " von I860 sehr zu beklagen ist. Dem gleichen Schicksal verfiel da-

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