Alte Bücher

 Seite 120


München und seine Bauten

Das München des Barocks und des Rokoko

Hofbauten

xxx

Residenz. Päpstliche Zimmer, ausgestattet unter Ferdinand Maria von Ag. Barelli 1666
Nach einer Aufnahme von Otto Aufleger 

Eine Zeit der absoluten künstlerischen Fremdherrschaft beginnt am Münchener Hofe, als auf den Kurfürsten Maximilian sein Sohn Ferdinand Maria folgte. Dessen Gemahlin Henriette Adelheid war eine Prinzessin von Savoyen, voller Tatkraft und Lebenslust, aber sie blieb ihr Lebtag der neuen deutschen Heimat eine Fremde. Auf die Kunstrichtung am bayerischen Hofe hat sie einen viel energischeren Einfluß ausgeübt, als ihr zurückhaltender Gatte, zumal da mit ihr eine große Schar italienischer Hofleute und Hofkünstler aller Art einzog. Italienische Oper und Komödie, aber auch das französische Lustspiel fanden bald Stätten dauernder Wirksamkeit in München, besonders seit das große Opernhaus bei der Salvatorkirche durch den Architekten Pistorini erbaut war, das bis zu seinem Abbruch 1802 das größte Theater Münchens war. Es folgte bald das riesige „Turnierhaus" am Hofgarten (Seite 236), das eine lange, von Galerien umgebene Bahn für Reiterspiele enthielt und bei großen Festlichkeiten 10000 Personen fassen konnte, das Schloß zu Nymphenburg und die Prachtgondeln auf dem Starnberger See, von denen uns alte Bilder und Beschreibungen erzählen. Von den

 Seite 120