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München und seine Bauten

Das München des Barocks und des Rokoko

Bauten des Adels und der Bürger

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Maffeihaus, Promenadeplatz 18, erbaut um 1690 in Zuccalis Manier
Nach einer Aufnahme des Stadtbauamter

mit Vorliebe im Kreuzviertel, also der Gegend des heutigen Promenadeplatzes an, wo die Nähe der Residenz und das gesunde, meist mit Gärten bestandene Gelände seine Anziehungskraft ausübte. In der Kühgasie, jetzt Salvatorstratze, hatten sich schon früher einige italienische Hofbeamte niedergelassen, als der Geheime Rat vonBerchem die beiden Eckhäuser an der Theatinerstraße erwarb und sich vom Hofe die Erlaubnis erwirkte, die Gasse durch sein Haus zu überwölben. Das Palais, zweifellos eine Schöpfung des vielbeschäftigten Zuccali, hat bisher wenig Beachtung gefunden, da man in ihm nur einen Teil des alten Theatinerklofters sah, dessen Fassadenschema es in seinen 13 Fensterachsen weiterführt, von dem es aber namentlich die Straßenerker des ersten Obergeschosses unterscheiden. Abwechslungsreicher gestaltet sich das Bild von der Salvatorstraße aus, da hier neben der Straßenüberbrückung, dem „Kühbogen", das alte kräftig profilierte Einfahrtstor und der hochragende „Belvedereturm" mitspricht.

Der von Zuccali angewendete Palasttypus, — das schon erwähnte Stift der Englischen Fräulein gehört auch hierher (Seite 139) — taucht überall auf wo die Italiener festen Fuß fassen, so zum Beispiel auch in Prag. Im Innern sind die möglichst flachen Kreuzgewölbe der Korridore, die derb-

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