Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Bauten des Adels und der Bürger
xxx
Häuser in der Kaufingerstraße 10 und 11
Aus Baumgartners Polizeyübersicht von 1805
kräftigen Stukkaturen der Decken und vor allem das aus Italien importierte Treppensystem charakteristisch, das nicht mehr wie im alten München in einem Zuge durch das ganze Haus die Stockwerke erklimmt, sondern für sich abgesondert in sanft ansteigendem Laufe um eine Laterne oder eine Zungenmauer gebrochen, emporleitet.
An gleichzeitigen italienischen oder französischen Adelspalästen gemessen, ist der durch das Berchempalais festgelegte Typus sehr bescheiden, er genügt aber um manchen Straßen ein anderes Aussehen zu geben, so sind die am Rindermarkt stehenden vornehmen Behausungen über das am Eck neben der Kirche gelegene Pfarrhaus beträchtlich hinausgewachsen und in der Fürstenfeldergasse nimmt ein palastartiger Bau, dessen Ähnlichkeit mit dem Berchempalais nicht zu verkennen ist, die Geschäftslokale und Magazine der kurfürstlichen Tabakregie auf und bildet zugleich die Wohnung des reichen Regiepächters und Hofkammerrates Johann Senser. Der wirkliche Besitzer ist aber der Geheimrat Baron von Mayr, der am „Tobackhswerkh" mit bedeutenden Summen beteiligt ist und dessen hübsches Gartenschlößchen auf Seite 179 abgebildet ist.
Die Stiche des Johann Stridbeck geben uns das München aus der ersten Zeit des Kurfürsten Max Emanuel mit großer Treue wieder und lassen uns die wenigen erhaltenen Ge-