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München und seine Bauten

Staatsbauten

Bauten im Bereiche der Staatsministerien

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Neubau des Verkehrsministeriums T- orbau Westseite

Kuppel- und Torbau mußten mit Rücksicht auf eine spätere Untergrundbahn sorgfältiger und tiefer gegründet werden. So steht die Kuppel auf vier Quadranten mit je 213 Stück Simplexpfählen, auf welchen je eine Eisenbetonplatte von 80cm Stärke aufgebracht wurde, der Torbauauf 304 Pfählen. Die Simplexbetonpfahlgründung erfolgte hier zum ersten Male in München. An den bevorzugten Bauteilen kam Haustein und zwar Trachyttufs aus dem bayerischen Ries zur Anwendung, während ein in St. Pankraz bei Laufen gebrochener roter Numulithenkalk für drei Portale und einen Brunnen verwendet wurde. Aus Muschelkalk bestehen der gesamte Sockel und drei Hofportale, aus Granit die Läufe fast sämtlicher Treppen. Die nicht in Haustein ausgeführten Gebäudefronten sind in den Architektur- und Schmuckteilen fast durchgehends in Beton gestampft, in den Flächen rauh verputzt. Für Decken sind drei Systeme, nämlich die Securadecke zwischen Eisenträgern, die Zöllner'sche Decke und die Zylinderstegdecke zur Anwendung gekommen. Ueber der inneren Kuppelhaube befindet sich ein niedriger, für eine reponierte Registratur geeigneter Raum, dessen Decke mit Auslegern gebildet wird, die durch die Schwere des Kuppeldaches in Schwebe gehalten werden. Ueber ihnen stehen die auf beide Ringmauern gestützten 24 Eisenbetonstühle in Dreiecksform, welche unter sich durch einen mächtigen Eisenbetonring zusammengehalten werden. Auf diesem Ring, genau über den Stühlen, er-

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