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München und seine Bauten

Staatsbauten

Bauten im Bereiche der Staatsministerien

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Elektrizitäts- und Fernheizwerk - Hauptbahnhof

Zwei Kilometer westlich von dem Hauptbahnhof München liegt das bahneigene Elektrizitäts- und Fernheizwerk, das den Hauptbahnhof München, den Rangierbahnhof München-Laim und die Hauptwerkstätte mit elektrischer Arbeit für Licht und Kraft versorgt und außerdem für eine größere Anzahl von Dienstgebäuden, darunter für das neue Verkehrsministerium, die Eisenbahndirektion, den Hauptbahnhof und das Hauptzollamt sowie für die Zugvorheizanlage in den Wintermonaten den notwendigen Dampf zur Beheizung abgibt. Zur Erzeugung der elektrischen Kraft (Drehstrom von 5000 Volt Spannung und 50 Perioden) dienen eine Dampfturbine System Melms & Pfenninger mit einer Leistung von 1500 Kilowatt, ferner drei Dampfmaschinen mit je 370 Kilowatt. Für die entlegeneren Versorgungsgebiete wird die elektrische Arbeit als hochgespannter Strom von 5000 Volt Spannung in Kabeln zugeführt und in insgesamt 16 Transformatorenstationen auf die Gebrauchsspannung (110 V., 150 V., 310 V.) umgeformt, während dasdemElektrizitätswerkzunächstgelegeneBeleuchtungsge- biet durch drei im Elektrizitätswerk aufgestellte Drehstrom- Gleichstromumformer mit Gleichstrom versorgt wird. Der AnschlußwertsämtlicherVerbrauchsstellenbeträgt2826Kilo- watt (und zwar 1281 Kilowatt für Licht und 1545 Kilowatt für Kraft). Der notwendige Dampf für die Kraftmaschinenanlage, wie auch für die Fernheizung wird in dem unmittelbar sich anschließenden Kesselhaus erzeugt. Hier sind insgesamt acht Wasserrohrkessel von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg mit je 270 gm Heizfläche und 16 Atm. Betriebsdruck mit einem Wasserinhalt von je 39,1 cdm aufgestellt. Zu jedem Kessel gehört ein Ueberhitzer mit je 100 gm Heizfläche zur Erzeugung von Heißdampf bis zu 3000 C.

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