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München zur Verfügung stehende Wassermenge um mindestens 1000 Sekundenliter erhöhen.
Der Wasserverbrauch beträgt durchschnittlich ca. 225 Liter pro Kopf und Tag und ist an den Tagen stärksten Konsums, d. i. während der Hitzeperiode des Jahres 1911, auf 291 Liter pro Kopf und Tag gestiegen. 97 Prozent aller Anwesen im Stadtgebiet sind an die Wasserleitung angeschlossen.
Die Zuleitung aus dem Quellengebiet zum Hochbehälter erfolgt in betonierten eiförmigen Kanälen, die in der ältesten Strecke eine Größe von 0,70x1,35 m erhielten, in den später ausgeführten Teilen eine lichte Weite von 1,60x1,00 m beziehungsweise 1,80x1,15 m und 2,00x1,35 m besitzen, also sämtliche begehbar sind. Lediglich an den Stellen, an welchen größere Talmulden von der Zuleitung überquert werden, sind Syphons aus gußeisernen Rohren von 800 bis 1200 mm Lichtweite angewendet. Die neueste dritte Leitung durch den Höllgraben und das Gleißental ist aus schmiedeisernen Rohren von 1100 beziehungsweise 1000 mm Weite hergestellt.
In technischer Hinsicht ist die Fassung der Mühlthaler und Gotzinger Quellen einerseits und dieReisacher Grundwasserfassung (Kaltenbach-Quellfassung) andererseits wesentlich verschieden.
Die Mühlthaler und Gotzinger Quellen sind Grundwasser, welche aus dem Talhang heraus gefaßt werden. Wie durch Bohrungen leicht festgestellt werden konnte, ist in Gotzing und Mühlthal die wasserundurchlässige Schichte, welche von der obermiozänen Süßwassermolasse, d. i. dem Flinz gebildet wird, von Westen nach Osten geneigt und das versickerte Niederschlagswasser, mit dem die Kiesüberlagerung schwammartig angesaugt ist, streicht auf der Flinzschicht talwärts. Man brauchte also nur mit horizontalen oder genauer ausgedrückt mit wegen der Wasserabführung ganz leicht geneigten Stollen so weit in den Berg zu fahren, bis man die ansteigende wasserundurchlässige Schichte antraf. Alsdann trieb man entlang dieser wasserundurchlässigen Schicht, allen ihren Windungen in gleicher Höhenlage folgend, Sammelstollen vor, welche seitwärts mit Schlitzen versehen sind und somit das auf der Flinzschichte herabstreichende Wasser auffangen und alsdann durch den Ableitungsstollen aus dem Berge herausführen. An den Stellen, an welchen die Ableitungsstollen aus dem Berge heraustreten, sind Portalschächte mit entsprechenden Schiebervorrichtungen angebracht, durch die nach Belieben die Ueberleitung in den Zuleitungskanal nach München oder