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München und seine Bauten

Wasser- und Brückenbau

An der Wehrstelle ist auch ein Schleusenwärterhäuschen, das die Wohnung des Schleusenwärters, die Wasserstandsanzeigevorrichtung mit Alarmglocke, ein Wachzimmer für die Eiswache im Winter und einen Transformator für die elektrische Anlage enthält, vorhanden.

Der Oberwasserkanal beginnt beim Anschluß mit dem Werkkanal des oberliegenden Triebwerkes der Jfarwerke, etwa 500 m oberhalb der Wehrstelle und zieht sich in rund 2,60 km Länge mit einem Sohlengefälle von 1:3250 bis zum Triebwerk, wo er sich von seiner normalen Sohlenbreite von 17 m auf 61,60 m Breite erweitert.

Die eineinhalb bis zweimaligen Böschungen der Dämme sind an stark gekrümmten oder an später nicht mehr zugänglichen Stellen mittelst Betonpflaster, im übrigen durch eine Berauhwehrung mit Faschinen gesichert. Die Wassertiefen im Kanal betragen 2,20—2,80 m. Der Kanal enthält direkt unterhalb der Einlaßschleusen eine Rückstau- schleusen-Anlage, um bei Hochwasser das Kanalwasser nach oben anzustauen und so den Ueberdruck auf den oberen Kanaldamm von der Isar her zu mäßigen. Diese Stauanlage hat eine 8 m breite Floßschleuse und drei weitere je 5,25 m breite Schleusen. Ueber den Oberwasserkanal ist bei Großhesselohe ein Futzgängersteg aus Eisenbeton und bei Hinterbrühl eine Straßenbrücke aus Beton ausgeführt. Unterhalb der letzteren befindet sich die Abzweigung zum Ländkanal.

Der Unterwasserkanal beginnt hinter dem an anderer Stelle beschriebenen Turbinenhaus und geht von einer dortigen Sohlenerweiterung von etwa 60 m baldigst zu seinem Normalprofil mit einer Sohlenbreite von 19 m und mit beiderseitigen eineinhalbmaligen Böschungen über. Letztere sind mit 25 em starken Betonplatten gesichert. Der Kanal mit 1,20 m Wassergeschwindigkeit hat bei 2,30 m Tiefe und 1,50 km Länge ein Gefäll von 1:3250 und läuft zunächst provisorisch bei der Thalkirchner Brücke in die Isar aus. Er soll später als Oberwasserkanal für das zu erbauende zweite Triebwerk fortgesetzt werden. Von dem Unterwasserkanal zweigt ein Düker ab, der unter der Isar hindurchführt und vom Unterwasserkanal 10 cbm auf die rechte Seite der Isar dem dortigen Auermühlbach, bezw. den daranliegenden Privattriebwerken zuleitet. Um die nötige Druckhöhe hierfür zu erreichen, ist direkt unterhalb des Dükerabganges eine Stauschleusenanlage mit drei 10 m bezw. je 7 m breiten Schützen eingebaut.

Durch dieWehranlage können demOberwasserkanal70cl)m Wasser zugeführt werden. Hiervon werden nach Abgang

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