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werden. Es entstand das Südwerk mit einer Ausnützung von maximal 65 Sekunden-Kubikmeter bei 5,8 m Gefälle und einer durchschnittlichen Jahresleistung von 3500 PS. Dieses Werk erzeugt ebenfalls Drehstrom von 5000 Volt, welcher dem Hochspannungsnetz direkt zugeführt wird. Die Inbetriebsetzung erfolgte im Dezember 1907.
Gleichzeitig mit dem Ausbau neuer Krafterzeugungsstationen wurden weitere Umformerstationen errichtet, so im Jahre 1907 die Unterstation Wurzerstraße und 1908 die Unterstation Ausstellungspark, welche hauptsächlich zur Stromversorgung des Ausstellungsareals dient.
Ein weiteres Kraftwerk, Werk Schwabing, im Norden der Stadt verdankt seine Entstehung dem neuen 3. Krankenhaus. Es ist so eingerichtet, daß die vom Krankenhaus benötigte Wärme, wie Heizdampf, Brauchdampf, Heizwasser und Brauchwasser zuerst in Wärmemaschinen zur Erzeugung elektrischer Energie ausgenützt wird. Die den Verbrauch des Krankenhauses überschreitende elektrische Energie wird dem Hochspannungsnetz der städtischen Elektrizitätswerke zugeführt. Mit dem Heizkraftwerk ist eine elektrische Unterstation zur Versorgung der angrenzenden Stadtteile verbunden. Das Werk wurde im Dezember 1910 dem Betrieb übergeben.
Die Entwicklung der städtischen Elektrizitätswerke erforderte bereits im Jahre 1911 weitere Maßnahmen, um rechtzeitig neue Kräfte heranzuziehen. Die Stadt beteiligte sich daher im Jahre 1911 an der Gründung der Aktiengesellschaft Leitzachwerke mit 51°/« des Aktienkapitals und sicherte sich dadurch eine Leistung von 9000 PS. beziehungsweise 20 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Leitzachwerke werden ihren Betrieb im Sommer 1913 aufnehmen. Gleichzeitig sind weitere Unterstationen, die Stationen Giesing, Manenplatz und Polizeigebäude in Angriff genommen worden, um den gesteigerten Ansprüchen zu genügen.
Die erste Anlage des Werkes in kleinerem Umfange für die Zwecke der elektrischen Straßenbeleuchtung erfolgte 1893 durch Stadtbaurat Frauenholz und Wasserwerksdirektor Dietrich. Im Jahre 1895 und namentlich 1898 wurde das Werk zur Einführung des elektrischen Straßenbahnbetriebes durch Baurat Uppenborn und Bauamtmann Hocheder auf