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Hofbauten
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Ansicht von München von Nordosten aus
Stich von M. Wening
1701 künstlerische Konzeption, sondern nur auf technische Fragen Einfluß gehabt haben. Die Stukkaturen des Innenraums haben im neuen Teil an Feinheit und Reiz gewonnen, ein Zeichen, daß nunmehr Sustris über besser vorgebildete Gehilfen verfügt als vorher.
In auffallendem Gegensatz zu dem prächtigen Innenraum steht die Fassade, die in den Proportionen einige für Sustris unmögliche Züge aufweist, und wenn auch manches Störende von persönlichen Wünschen des Herzogs herrührt, wie die Nische im Mitttelfeld des Erdgeschosses und die Zahl der Herzogsfiguren in den oberen Teilen, so bleibt die Disposition trotzdem so eigenwillig und inkongruent, daß man hier die Beteiligung eines einheimischen Baumeisters annehmen muß. Vielleicht hat da Wendel Dietrich, der am Bau viel beschäftigte Augsburger Kunstschreiner, oder ein anderer der vielen, deren Namen uns besser als ihre Funktionen überliefert sind, Verwendung gefunden. Die Seitenfassade und der Chor sind jedenfalls viel besser als die Schauseite. Auch das anstoßende Klostergebäude bringt, wie die Kirche, ganz neue architektonische Gedanken nach Deutschland, ohne deshalb ganz italienisch zu sein. Die große, einheitliche Monumentalität deutet auf Sustris, dem nach einem treffenden Ausdruck Brauns „die Renaissance bei aller Kenntnis derselben keineswegs die künstlerische Muttersprache war". Es wurde 1585/87 von Baumeister Wolfgang Miller ausgeführt.