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er sich freundlich mit dem Geistlichen, ließ sich alle Merkwürdigkeiten, sowie die fürstlichen Grüfte zeigen. Im Jesuitenkollcgium empfing ihn der Pater Rektor mit einer lateinischen Anrede, die der König in gleicher Sprache beantwortete. Er ließ sich auch hier überall herumführen, begehrte in der Kirche das Grabdenkmal des Stifters, Herzog Wilhelm V., zu sehen; und als er erfuhr, daß dieser auf seinem Grabe kein Denkmal, außer dem Bilde des Gekreuzigten, gewollt habe, pries er die fromme Demut des Toten. Ferner vertiefte er sich mit dem Pater Rektor in ein längeres Gespräch über das Sakrament des Altares, wie auch über das Opfer für die Verstorbenen. Sein ganzes Verhallen, und wohl auch einige Anerkennung, die der König der geistigen Rührigkeit der Jesuiten zollte, veranlaßten den Jesuitenrektor zu einem so lobpreisenden Bericht an den Ordensgeneral nach Rom, daß er daraufhin die Weisung erhielt: sich kälter und kürzer zu fassen, wenn man doch von Ketzern Gutes zu sagen habe.
In der Zeit vom 27. Mai bis 5. Juni weilte Gustav Adolf in Augsburg. Dann hielt er sich nochmals zwei Tage in München auf und zwar wohnte er diesmal auf dem Marktplatz bei dem Gastwirt Freihammcr. Am 7. Juni verließ er München mit seinem ganzen Heere und eilte über Augsburg, Donauwörth und Weißenburg nach Nürnberg, um die Vereinigung zwischen Wallenstein und dem Kurfürsten Maximilian zu hindern. Der Zustand der Stadt nach dem Abzug der Schweden war ein trauriger. Die städtischen Kassen waren völlig erschöpft; alle Felder, Wiesen und Gärten rings um die Stadt waren zerstört und verdorben, alle Dörfer und Einzelwohnungen der Umgebung waren abgebrannt und verödet. Doch hatte die Stadt zwei Jahre Zeit, sich von dem Schaden zu erholen, ehe ein neues, schlimmeres Unheil sie betraf: die Pest.