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Ernst und Wilhelm auf eine Tag nach Ingolstadt zu den Herzogen Stephan und Ludwig. Aber auch dieser Sühnetag war wieder ohne Erfolg, denn die Herzoge Stephan und Ludwig wollten durchaus zu ihrem Theile München haben und den Herogen Ernst und Wilhelm dagegen Ingolstadt geben, „und etwas kleines dazu, da München um 8000 Gulden Geldes (Einkünfte) mehr denn Ingolstadt“ ertrage.
Nach diesem abermals gescheiterten ersuche wurden die Neckereien und Fehden gegenseitig wieder fortgesetzt. Herzog Ludwig nahm den Patrizier Rudolf, einen der von Herzog Ernst hochgehaltenen Münchener Verbannten, gefangen, und führte ihn nach seiner Veste Baierbrunn. Die beiden Verbannten Schluder und Schrenk, auf welche Herzog Stephan einen Preis von 80 Gulden gesetzt hatte, konnten nur mit Mühe, der Gefangennahme entgehen. Die Herzoge Ernst und Wilhelm nahmen diese Gewaltthat höchst übel auf, und übten als Repressalie Feindseligkeiten gegen Land und Leute aus, welche den Herzogen Stephan und Ludwig gehörten. Herzog Ernst nahm am Sonntag nach Michaeli 1402 die Stadt und Veste Wasserburg ein, Herzog Wilhelm eroberte Aichach, beide Städte und Vesten des Herzoges Stephan.
Unterdessen trat doch eine bessere Wendung der Dinge ein. König Rupert sendete im Monat August 1402 den Herzog Ludwig den Gebarteten als seinen Großbotschaften nach Paris; dortselbst sollte er durch seine Schwester, die Königin Isabella, bewirken, daß Frankreich die dem Geleazo Visconti von Mailand geleistete Hilfe, welche hauptsächlich den italienischen Feldzug scheitern machte, zurückziehe.