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Münchener Stadtbuch

Der große Bürgeraufruhr in München. 1397 – 1403

Petronellen Tag anno Domini millesiomo quadringentesimo tertio.“

Die Entlassungs-Urkunde des Herzogs Stephan ist gleichlautend mit dieser.

An gleiem Tage bestätigten auch die Herzoge Ernst und Wilhelm von Freising aus den Bürger von München alle ihre bisherigen Freiheiten, Rechte, Gesetzte, gut Gewohnheiten, insbesondere das Rechtsbuch, den Brandbrief und alle anderen Briefe, „die sie von aller vergangenen Herrschaft, wie die genannt ist, also auch von den Herzogen Stephan und Ludwig bis auf den heutigen Tag gehabt haben.“

Am folgenden Tage, den 1. Juni 1403, ritten die Herzoge Ernst und Wilhelm in Begleitung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg und des Herzoges Heinrich von Landshut in die Stadt München ein und empfingen den Huldigungseid von Seite der Bürger. Die Herzoge erhielten dabei nach Sitte der damaligen Zeit von dem Rathe das übliche Huldigungs-Geschenk, und es findet sich daher in den Stadtkammerrechnungen eine Ausgabe verzeichnet „um Wein und um Fisch, das man Herzog Ernsten, Herzogen Wilhelm, HerzogenHeinrich, dem Burggrafen von Nürnberg, und Herzog Ernsts Hausfrau schankt, da sie  all miteinander von Freising nach München kamen.“

Bei so veränderter Sachlage konnte nicht fehlen, daß bald die Reaktion im Stadtregimente eintrat, und die alte Ordnung der Dinge wiederhergestellt wurde. Schon nach wenigen Tagen, am 15. Juni 1403, wurden neue Rathswahlen vorgenommen, wobei sämmtliche Vertriebene, unter

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