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Weiters sollen die Gefangenen losgegeben, die Schatzungen aufgehoben, die Eroberungen zurückgestellt, und die Befestigung der Stadt niedergerissen werden. Die Bürger von München entsagen ihrem bisherigen feindlichen Vereine gegen die Herzoge und erkennen dieselben als ihre gnädige Obrigkeit.
Diesem Spruche unterwarfen sich alle Theile.
Noch am nämlichen Tage – 31. Mai – sagten die Herzoge Stephan und sein Sohn Ludwig, jeder in einer besonderen Urkunde, die Stadt von ihren ihnen geleisteten Eiden los. Diese merkwürdige Urkunde lautet:
„Wir Ludwig von Gottes Gnaden, Herzog in Bayern ec. entbieten den Bürgern gemeiniglich, reichen und armen, der Stadt zu München unsern Gruß und Förderung. Liebe Getreue! wir lassen euch wissen von solcher Theilung wegen als unser lieber Vater Herzog Stephan und unsere lieben Vettern Herzog Ernst und Herzog Wilhelm unser Land jetzt miteinander getheilt haben. Nun ist München, und was dazu gehört, denselben unsern Vettern mit Theil angefallen nach der alten Theilbriefe Sag. Davon schaffen wir mit euch, und meinen auch ernstlich, daß ihr den obengenannten unsern Vettern und ihren Erben huldiget, schwört und gelobt, unterthänig, gehorsam und gewärtig zu sein als euern rechten Erbherrn, und wenn ihr das also thut und gethan habt, so sagen wir euch, euere Erbe und Nachkommen, euerer treuen Eide und Gelöbniß, der ihr uns vor dieser Theilung schuldig seid gewesen, für Uns und Unsere Erben gänzlich ledig und los mit gegenwärtigem Briefe, der gegeben und mit Unserem Insiegel versiegelt ist zu Freising am Sankt