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Münchener Stadtbuch

XXIX. Die Hochzeit Herzog Wilhelm V.

1568.

10,000 Scudi geschätzt. Zahlreich und kostbar waren die Geschenke der übrigen Fürsten und Fürstinen, deren Aufzählung dem Leser langweilig dünken möchte; wir erwähnen nur noch, daß Graf Heinrich von Schwarzenberg im Namen des ganzen Landes Bayern zwei silberne und vergoldete Trinkgefässe, gefüllt mit 6000 neugeprägten Dukaten überreichte.

Nach dem Mahle begaben sich die hohen Herrschaften aus den festlich geschmückten Marktplatz, wo ein Fußturnier stattfand, dem die Braut und die Fürstinen und Damen aus den Fenstern des Landschaftsgebäudes zuschauten. Die Kämpfer, in ritterlicher Rüstung, theilten sich in zwei gleiche Theile, je zu achtzig Rittern. Hierauf begann der Kampfe zuerst mit Lanzen, und nachdem deren eine große Anzahl gebrochen war, mit Schwertern. Nach geendigtem Kampfe begaben sich die Fürsten, Fürstinen und hohen Gäste zurück in die herzogliche Burg, wo Tafel gehalten und nach dieser ein Ball stattfand. Nach diesem geschah die Preisevertheilung an die Sieger im heutigen Turniere.

Der erste Preis wurde von den Kampfrichtern dem Erzherzog Karl von Oesterreich zuerkannt, und derselbe empfing ihn, aus einem sehr kostbaren Kranze bestehend, aus den Händen der erlauchten Braut.

Den zweiten Dank erhielt Herr Heinrich Zobel, erzherzoglicher Truchseß, aus den Händen der Gräfin von Salm.

Den dritten Dank überreichte die Gräfin von Dettingen dem Herrn Grafen von Tübingen.

Den vierten Dank empsing Herzog Ferdinand von Bayern von den Händen der Herzogin Dorothea von Lothringen.

 

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