Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
1568.
Am folgenden Tage, den 27. Februar, an einem Freitage, war nach katholischem Gebrauche nicht erlaubt ein Turnier zu halten. Dieser Tag begann mit einem Hochamte, während welchem eine sechsstimmige Messe von Cyprian de Rore gesungen wurde. Während der hierauf folgenden Frühmahlzeit war Coneert von der herzoglichen Kapelle. Unterdessen wurde im Hofe der herzoglichen Burg eine Bühne errichtet, und auf selber nach der Tafel von den Jesuiten ein Schauspiel aus dem alten Testament, darstellend das Leben und den Tod des starken Simson, aufgeführt.
Nach beendigtem Theater war große Tafel, und nach dieser wurde auf einem großen geräumigen Platze vor der herzoglichen Burg ein Feuerwerk angezündet, den Brand eines Castells vorstellend.
Samstag, den 28. Februar, wurde auf dem Marktplatze ein komisches Turnier, Kübelstechen genannt, abgehalten. Die Kämpfer, vierundzwanzig an der Zahl, waren vom Gürtel an nach unten in weißer Rüstung, am ganzen Oberleib aber und den Armen bis über die Schultern ganz dick mit Heu angeschoppt. Anstatt des Helmes trugen sie auf dem Kopfe einen hölzernen mit verschiedenen, fratzenhaften Darstellungen bemalten Kübel. Ihre Pferde waren Bauernpferde, die Sättel auf denselben ohne Gürtel, und die Lanzen hatten anstatt der Spitze eine Scheibe. Dieser Kampf war höchst ergötzlich anzusehen, denn die Ritter fielen zum großen Gelächter der Zuschauer wie Ballons zur Erde, und die erschreckten Pferde liefen wie besessen auf der Bahn umher. Da dieses Turnier nur ein Scherzspiel war, so wurden Kampfpreise nicht