Alte Bücher

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Münchener Stadtbuch

II. Die alten Geschlechter Münchens.

Heinrich Ridler schenkte sein Haus, welches er an der Nordseite des heutigen Max-Josef-Platzes, wo jetzt der Königsbau sich ausbreitete, besaß, im Jahre 1295 der Gemeinde für Seel- und Krankenschwestern. Noch heut zu Tage, noch beinahe sechshundert Jahren besteht der Namen der Ridler-Seelnonen.

Gabriel Ridler baute daselbst an diesem Platze im Jahre 1295 ein neues Fauenkloster mit einer dem heilgen Johnnes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten geweihten Kirche. Letztere befand sich über eine Stiege, und daher nannte man das Kloster gewöhnlich Ridler-Regelhaus auf der Stiegen. Dieses Kloster wurde 1782 aufgehoben.

Da bei dem großen Stadtbrande im Jahre 1327 auch das Franziskanerkloster sammt der Kirche ein Raub der Flammen geworden war, so entschloßen sich die beiden Brüder Gabriel und Vinzent Ridler im Jahre 1380 dasselbe wieder aufzubauen. Gabriel Ridler gab die für jene Zeit große Summe von sechshundert Gulden dazu her. Kirche und Kloster werden im Jahre 1385 vollendet.

Zacharias Ridler, Pfarrvicar an der St. Peterskirche in München, wurde im Jahre 1400 zum Rektor der Universität in Wien ernannt.

Martin Ridler, Mitglied des inneren Rathes, stiftete im Jahre 1449 das sogenannte goldene oder reiche Almosen in München, welches noch heut zu Tage besteht. Zur Doierung desselben gab eer seine Gilten und mehrere Güter her; namentlich bestimmte er hiezu sein Haus in der Weinstraße, welches jetzt Nro. 10 trägt, und es

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