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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

Johann Jakob Koch, Krämer.
Johann Nindorfer, Eisenhändler.
Georg Starnberger, Bierbrauer.
Johann Hub er, Rothgerber.
Johann Stöberl, Eisenfaktor.
Ludwig Reutter, Methschenk.
Michael Reutter, Lebzelter.
Wilhelm Mayr, Handelsmann.

Am 7. Juni 1632, Morgens 10 Uhr, bei dem Abmarsche der feindlichen Armee, wurden die sämmtlichen Geisel, nachdem sie noch zuvor in der Jesuitenkirche dem Gottesdienste beigewohnt, in Kutschen gesetzt und in Begleitung von zwei Kompagnien Dragonern nach Augsburg geführt, woselbst sie am folgenden Tage ankamen, und von dem liebenswürdigen Augsburger Pöbel, der schwedisch gesinnt war, mit Hohn und Gespötte, mit rohen Beschimpfungen und selbst Mißhandlungen empfangen wurden. Das erste nach ihrem Eintritte war, daß sich alle für einen, und einer für alle zur Haftung ihrer Personen schriftlich verbindlich machen mußten, worauf sie am 16. Juni nebst den Geiseln von Landshut, Freising und Weilheim unversehens aus dem Gasthofe, in welchem sie bisher untergebracht waren, abgeholt, in die alte bischöfliche Residenz geführt und hier wie förmliche Gefangene behandelt wurden, indem sie alle, in der Zahl von etlichen und sechzig Personen, zusammengesperrt und alle Ausgänge der Residenz, bis auf einen, vermauert wurden. Hier nun wurden sie auf das Härteste behandelt, sie hatten mit allen Entbehrungen und mit jeglicher Art des Elendes zu kämpfen, ja sie wurden mehrmals selbst mit dem Tode bedroht.

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