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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
Kloster überfallen, den Klosterrichter, zwei kleine Kanonen und zwei Trompeten mit vielen Gewehren mitgenommen, auch den Gerichtsschreiber über seine Pflicht durch Maulschellen belehrt. — Am 23. Dezember Abends kam wieder ein Eilbote des Prälaten nach München mit der Nachricht, das Kloster .sei abermals besetzt, es gelte einer Überrumpelung Münchens im Einverständnisse mit den beiden von Braunau und Burghausen über Oetting und Haag vorrückenden Heersäulen der Landesvertheidiger.
Der schändlichste dieser Verräther war aber der Pfleger von Starnberg, Johann Josef Etlinger.
Dieser hatte sich hinterlistige,rweise mit den Aufständischen vereinigt, um ihre Pläne zu erforschen; dann aber eilte er heimlich auf wohlbekannten Seitenwegen, wobei er einem Bauern unter Vorspiegelung hochwichtiger Aufträge an die Landesvertheidigung sein Pferd wegnahm, nach München, und entdeckte dem Grafen Löwenstein-Werthheim den ganzen Anschlag der Bauern, ihre Zahl und Bewaffnung, sowie auch, daß in München selbst eine Verschwörung und ein Einverständniß mit den Bauern bestehe. Ja, dieser des Namens eines Bayern unwürdige Verräther begnügte sich mit dieser Anzeige nicht, sondern reiste selbst zu dem Befehlshaber von München, dem kaiserlichen General von Mendt, welcher am rechten Ufer der Jsar stand, um diesen von Allem zu unterrichten. General Mendt beorderte zuförderst den zwischen Ebersberg, Hohenlinden und Haag stehenden kaiserlichen Oberst Kriechbaum, mit seinen Truppen, ungefähr dreitausend Mann stark, sich in der Gegend von Anzing aufzustellen, den Anmarsch des Feindes auf der Oettinger- wie auf der