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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
eine Anzahl von Schützen, mit welchen sie ein Scharmützel begannen. Die Schützen schossen aus einem Gebüsche so gut, daß die Dragoner mit Hinterlassung einiger Todten zurückweichen mußten. Diese Schützen waren nämlich schon die Vorhut der einen Hälfte Oberländer Bauern, welche von Schäftlarn her am linken Ufer der Isar gegen Sendling zogen. Die andere Hälfte des Landsturmes, welche bei Schäftlarn über die Brücke gegangen war, war auf dem rechten Ufer der Isar über Harlaching im Anmarsche gegen München.
Von der Verrätherei des Pflegers Etlinger und den Vorgängen in München hatten die tapfern Oberländer keine Ahnung; muthvoll rückten sie daher auf beiden Seiten der Isar gegen die Hauptstadt vor.
Der Vortrab des auf dein rechten Ufer des Stromes ziehenden Landsturmes traf bald bei Harlaching auf österreichische Vorposten, griff diese mit Ungestüm an und warf sie zurück. In der Vorstadt Au war bereits die ganze Zunft der Zimmerleute aufgestanden und vereinigte sich mit dem anrückenden Landsturm. Von da aus, es war am 25. Dezember gegen zwei Uhr Morgens, wurden die Werke, welche die Isarbrücke beschützten, die beiden Brücken selbst und der rothe Thurm mit größter Wuth angefallen und nach einem kurzen Kampfe genommen, so daß die bestürzte feindliche Besatzung in Eile nach der Stadt floh. Nun drangen die Oberländer gegen die Stadt, während von Sendling her auch der andere Theil des Landsturmes sich derselben näherte.
In bangster Erwartung hofften die tapfern Bayern jeden Augenblick nun auf die verabredeten Zeichen und