Alte Bücher

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Münchener Stadtbuch

L. Alte Gebräuche und Sitten

3. Der Schäfflertanz

In früherer Zeit war dabei die sogenannte Gretel in der Butten. Diese war ein Lustigmacher, der vier Karten-Aß auf dem aufgekrämpten Hut hatte, ein ausgestopftes altes Weib in einer Butte auf dem Rücken trug und eine lange Wurst in der Hand hielt, die er den Buben um das Maul schlug. Hiebei wurde nachstehendes Lied mit Trommel- und Pfeifenbegleitung gesungen:

„Gretel in der Butten,
Wie viel gibst du Oa (Eier)?
Um a'n Batzen achte,
Um a'n Kreuzer zwoa.
Gibst du mir nöt mehra,
Als um a'n Kreuzer zwoa,
So b'halt du no dein' Butten,
Und alle deine Oa."

Diese Maske, die Gretel in der Butten, soll der Sage nach daher rühren, weil nach überstandener Pest ein Bauernweib mit Eiern in ihrer Butte sich zuerst in die halb entvölkerte Stadt hinein wagte. Im Jahre 1802 befand sich die Gretel in der Butten zum letztenmal beim Schäfflertanze.

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