Alte Bücher

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Münchener Stadtbuch

L. Alte Gebräuche und Sitten

4. Der Metzgersprung.

Durch diese Feierlichkeit pflegen die Metzger ihre ausgelernten Lehrjungen freizusprechen, wodurch diese in die Gemeinschaft der Gesellen aufgenommen werden.

Am Fastnachts-Mondtage eines jeden Jahres ziehen sie in Begleitung sämmtlicher Handwerksgenossen von ihrer Ladstube im Thale, — Herberge genannt, — in die St. Peterspfarrkirche zum Gottesdienste; nach demselben geht der Zug durch mehrere Straßen der Stadt. Musik eröffnet denselben; hierauf kommen, auf geschmückten Pferden reitend, die Metzgerlehrlinge, welche freigesagt werden. Jedem Lehrlinge folgt, ebenfalls zu Pferde, ein Söhnchen eines Gewerbsmeisters, das er sich eigens zum Pathen, hier Gevatter genannt, bei der vorzunehmenden Taufe erbeten hat. Alle sind festlich und neu gekleidet, in schwarzen Beinkleidern, rothen Westen und Jacken, die Hüte mit bunten Bändern und vielfarbigen Blumensträußen geziert; die Hüfte umgürtet eine reine weiße Schürze, an welcher der blanke Wetzstahl glänzt.

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