Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Nach dem Prager Fenstersturz 1618 berief Böhmen einen Landtag ein, der eine außergewöhnliche Regierung von 30 Direktoren einsetzte. Diese Direktorenregierung, gebildet in Reaktion auf die politische und religiöse Krise, repräsentierte die protestantischen Stände und stellte sich gegen die kaiserliche Macht. Diese Maßnahme markierte einen entscheidenden Moment im eskalierenden Konflikt zwischen den böhmischen Protestanten und der katholischen Kaiserherrschaft, der tiefgreifende Auswirkungen auf den Verlauf des Dreißigjährigen Krieges hatte. Sie symbolisierte den Höhepunkt des böhmischen Widerstands.
Der Kurmärkische Landtagsrezess von 1653 ermöglichte dem Kurfürstentum Brandenburg unter Friedrich Wilhelm, dem "Großen Kurfürsten", den Aufbau eines stehenden Heeres. Die Stände stimmten höheren Steuern zu, um die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Diese Vereinbarung stärkte die zentrale Macht des Kurfürsten und legte den Grundstein für Brandenburgs militärische Stärke. Der Rezess war entscheidend für den Aufstieg Brandenburgs und später Preußens zur europäischen Großmacht, indem er die Militarisierung und Zentralisierung förderte.
Die Berliner Stadtverordneten baten den preußischen König Friedrich Wilhelm IV., den Landtag einzuberufen. Dies geschah im Kontext der revolutionären Bewegungen, die Europa erfassten. Die Bürger forderten politische Reformen, mehr Mitsprache und eine konstitutionelle Monarchie. Angesichts des wachsenden Drucks und der Unruhen in Berlin stimmte Friedrich Wilhelm IV. schließlich zu und rief den Vereinigten Landtag ein, um die Forderungen der Bevölkerung zu diskutieren und mögliche Reformen zu erörtern. Diese Ereignisse waren Teil der Märzrevolution, die tiefgreifende Veränderungen in der politischen Landschaft Deutschlands anstrebte.