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Heilig Römisches Reich (Entwicklung)

Heilig Römisches Reich (Entwicklung)

800 - 1800

Das Heilige Römische Reich bestand von 800 bis 1806. Gegründet durch die Krönung Karls des Großen, entwickelte es sich zu einem föderalen Gebilde mit zahlreichen Fürstentümern. Wichtige Dynastien wie die Ottonen, Salier und Habsburger prägten das Reich. Konflikte wie der Investiturstreit und der Dreißigjährige Krieg schwächten die zentrale Autorität. Der Westfälische Frieden von 1648 stärkte die Unabhängigkeit der Fürstentümer. 1806 löste Kaiser Franz II. das Reich unter dem Druck Napoleons auf.

Die Gebietsaufteilung des Fränkischen Reiches im Vertrag von Verdun (Wirten)

Die Gebietsaufteilung des Fränkischen Reiches im Vertrag von Verdun (Wirten)

843 - 900

Der Vertrag von Verdun ist ein Schlüsselereignis in der europäischen Geschichte, da er die Aufteilung des großen Karolingischen Reiches von Karl dem Großen formalisiert und die Grundlage für die modernen Nationalstaaten Frankreich und Deutschland geschaffen hat. Die politische Fragmentierung, die aus dieser Teilung resultierte, prägte die Entwicklung Europas über Jahrhunderte hinweg.

Heilig Römisches Reich um das Jahr 1000 n. Chr.

Heilig Römisches Reich um das Jahr 1000 n. Chr.

972 - 1100

Um das Jahr 1000 n. Chr. war das Heilige Römische Reich unter der Ottonischen Dynastie, insbesondere Kaiser Otto III., eine bedeutende Macht in Europa. Es umfasste Deutschland, Norditalien und Teile von Burgund. Das Reich strebte eine enge Verbindung zwischen Kaisertum und Kirche an und förderte kulturelle und politische Stabilität.

Das Heilig Römisches Reich zur Zeit der späten Staufer

Das Heilig Römisches Reich zur Zeit der späten Staufer

1190 - 1300

Zur Zeit der späten Staufer (1190-1254) erlebte das Heilige Römische Reich unter Kaisern wie Friedrich I. Barbarossa und Friedrich II. eine Blütezeit. Es umfasste Deutschland, Norditalien und Burgund. Friedrich II. förderte Wissenschaft und Kultur, regierte aber auch gegen den Widerstand der Päpste und lokalen Fürsten. Trotz seiner Errungenschaften führten Machtkämpfe und Aufstände zu politischer Instabilität. Die Stauferzeit endete mit Friedrichs Tod und dem Interregnum, einer Phase der Thronvakanz und Unordnung.

Das Heilige Römische Reich um 1400

Das Heilige Römische Reich um 1400

1400 - 1500

Um 1400 war das Heilige Römische Reich ein loses Gefüge aus zahlreichen Fürstentümern, Bistümern und freien Städten, regiert von König Wenzel aus der Luxemburger Dynastie. Die Macht des Kaisers war begrenzt, lokale Fürsten hatten große Autonomie. Politische Instabilität und interne Konflikte prägten das Reich. Städtebünde wie der Schwäbische Bund und Hanse förderten wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. Der Einfluss der Kirche blieb stark, trotz wachsender Spannungen und Reformbewegungen.

Karte der Reichskreise des Heiligen Römischen Reichs (ca. 1512)

Karte der Reichskreise des Heiligen Römischen Reichs (ca. 1512)

1512 - 1600

Um 1512 wurde das Heilige Römische Reich in Reichskreise gegliedert, um Verwaltung und Verteidigung zu verbessern. Es gab zehn Reichskreise: Bayerischer, Fränkischer, Kurrheinischer, Oberrheinischer, Obersächsischer, Niedersächsischer, Schwäbischer, Westfälischer, Burgundischer und Österreichischer Kreis. Diese Kreise halfen, regionale Angelegenheiten zu regeln, Steuern zu erheben und militärische Verpflichtungen zu koordinieren. Sie trugen zur Dezentralisierung und Stabilisierung des Reiches bei, indem sie die Macht lokaler Fürsten stärkten und die Verwaltung effizienter gestalteten.

Das Heilig Römisches Reich im Jahr 1818

Das Heilig Römisches Reich im Jahr 1818

1610 - 1648

Im Jahr 1818 existierte das Heilige Römische Reich nicht mehr. Es wurde 1806 durch Kaiser Franz II. aufgelöst nach Druck von Napoleon und der Gründung des Rheinbundes. Das ehemalige Reichsgebiet war nun in viele souveräne Staaten zersplittert. Der Wiener Kongress (1814-1815) schuf den Deutschen Bund, ein loser Zusammenschluss von 39 deutschen Staaten, darunter Österreich und Preußen, zur Förderung gemeinsamer Sicherheit und Stabilität, ohne zentrale Autorität des früheren Reiches.

Das Heilig Römisches Reich 1789

Das Heilig Römisches Reich 1789

1789 - 1800

1789 war das Heilige Römische Reich ein komplexes, föderales Gebilde aus vielen Fürstentümern, Bistümern und freien Städten. Kaiser war Joseph II. aus dem Haus Habsburg. Das Reich stand unter starkem Einfluss Österreichs und Preußens. Politisch fragmentiert, erlebte es Reformversuche, aber auch Widerstand gegen zentralisierende Tendenzen. Die Französische Revolution begann, Europa nachhaltig zu verändern.

Rheinbund 1808

Rheinbund 1808

1806 - 1813

1808 war der Rheinbund ein von Napoleon geschaffenes Bündnis deutscher Staaten, gegründet 1806 nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches. Er umfasste 16 Gründungsmitglieder, darunter Bayern, Württemberg und Sachsen. Der Bund diente als französisches Satellitensystem, das militärische Unterstützung und territoriale Umgestaltungen förderte. Napoleon gewährte den Mitgliedern Souveränität, doch sie waren eng an Frankreich gebunden. Der Rheinbund zerfiel 1813 nach Napoleons Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig.

Das Heilig Römisches Reich 1848 nach dem Westfälischen Friedens

Das Heilig Römisches Reich 1848 nach dem Westfälischen Friedens

1848 - 1900

Das Heilige Römische Reich existierte 1848 nicht mehr, es wurde 1806 aufgelöst. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 war das Reich ein föderales Gebilde mit autonomen Fürstentümern. Der Wiener Kongress (1814-1815) schuf den Deutschen Bund, der 1848 während der Revolutionen von der Frankfurter Nationalversammlung für eine geeinte deutsche Nation herausgefordert wurde. Diese Bemühungen scheiterten, und der Deutsche Bund blieb bis 1866 bestehen, als er durch den Norddeutschen Bund abgelöst wurde.

Der Nord-Deutsche Bund

Der Nord-Deutsche Bund

1866 - 1871

Der Norddeutsche Bund (1867–1871) war ein Bündnis deutscher Staaten unter preußischer Führung, das nach dem Deutschen Krieg von 1866 gegründet wurde. Er umfasste 22 norddeutsche Staaten und war die Vorstufe des Deutschen Kaiserreichs. Der Bund legte die Grundlage für eine einheitliche Verfassung und Wirtschaftspolitik im späteren Deutschland.

August 1870: Aufmarsch bis Sedan

August 1870: Aufmarsch bis Sedan

1870 - 1871

Im August 1870 begann der Aufmarsch preußisch-deutscher Truppen im Deutsch-Französischen Krieg. Nach schnellen Siegen rückten die Truppen tief in Frankreich vor. Der entscheidende Wendepunkt kam mit der Schlacht von Sedan am 1. September 1870, in der die französische Armee unter Napoleon III. vernichtend geschlagen wurde. Napoleon III. geriet in Gefangenschaft.