Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Deutsche Oper in München |
Autor:in | Schiedermair Ludwig F. |
Verlag | Langen-Müller |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | 1998 |
Seiten | 328 |
ISBN/B3Kat | 3784424023 |
Kategorie | Kunstführer |
Suchbegriff | Oper Musik |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
DEUTSCHE Oper IN MÜNCHEN
EINE 200 JÄHRIGE GESCHICHTE
Verlagsanzeige: Die Bedeutung der Bayerischen StaatsOper als Bühne von Weltrang ist unumstritten. Das Münchner Nationaltheater ist in zahlreichen kleineren Einzelpublikationen gewürdigt worden, wobei der historische Überblick im Zentrum der Betrachtung stand. Eine ausführliche kompetente Kulturgeschichte, wie sie vor drei Jahrzehnten Hubertus Bolongaro-Crevenna mit seinem Buch "L'arpa festante" vorlegte (das allerdings nur die Zeit von den Anfängen bis zu Webers "Freischütz" beinhaltete), vermißte der interessierte Leser bis heute.Diese Lücke wird nun mit Ludwig F. Schiedermairs breitgefächerter Dokumentation geschlossen - und darüber hinaus eine neue Perspektive angeboten. In seinem Buch über die Münchner Oper und ihre Geschichte von der Zeit Mozarts bis heute geht es - wie sich dem Titel nach vermuten ließe - nicht ausschließlich um deutsche Opern. Von den italienischen und den französischen dieses Zeitraums und von deren Bedeutung ist ebenso die Rede wie von denen der entfernteren europäischen Umwelt. Vor diesem gesamteuropäischen Hintergrund erscheint das Charakteristische des deutschen Operngeschehens um so deutlicher.In München - als einer seit der Mitte des 17. Jahrhunderts glanzvollen barocken Metropole italienischen Operngeschmacks - bedeutete deshalb das Erscheinen von deutschen Opern eigener Art im ausgehenden 18. Jahrhundert alles andere als ein friedliches Nebeneinander. Die Zeitwende am Ende des Ancien regime war für die Oper Münchens aber von solch entscheidender Bedeutung, daß später hier das unverwechselbare Werk der Musikalischen Dramen Wagners entstehen konnte.Der schwierige Weg, den die deutsche Oper hier von den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts bis zu ihrem Gipfel in Wagner nahm, wurde bei einer kulturgeschichtlichen Betrachtung allerdings bis heute verklärend als "ein Musterbeispiel europäischer Gemeinschaftsleistung" hingestellt. Das erweist sich bei genauerem Hinsehen als Illusion. Das Besondere an Münchens Oper war und ist, wie der Verfasser nachweist, "kein idealisiertes Bild, sondern der langwierige Kampf selbst", den die deutsche Oper hier bestand im Ringen um ihre Gleichberechtigung und Anerkennung gegenüber der ausländischen - in München als einem Brennpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung.Im 20. Jahrhundert wächst der deutschen Oper hier wie über die Kontinente hin eine übernationale Weltgeltung zu, vor allem mit den Werken von Richard Strauss. Das Prinzregenten-Theater, als Wagner-Theater errichtet und mit der Frontalinschrift "Der Deutschen Kunst" versehen, wird zur Strauss-Bühne. 1917 erlebt auch Pfitzners "Palestrina" hier seine glanzvolle Uraufführung. Wie es über die zwanziger Jahre und die Zeit von 1933 bis 1944 weiterging, wie sich 1945 der Neubeginn im Prinzregenten-Theater gestaltete und später unter Günther Rennert neuer Glanz ins Nationaltheater einzog, das alles wird, über die eindrucksvollen Münchner Uraufführungen von Aribert Reimanns "Lear" und "Troades" bis zur jüngsten Gegenwart, fundiert und gleichzeitig unterhaltsam dargestellt. Natürlich sind an die Stelle einstiger Kämpfe um die deutsche Oper seit langem gegenseitiges Verständnis und Toleranz getreten. Einbezogen in die Betrachtung ist die zwar eigenständige, aber parallel verlaufende Entwicklung des Gärtnerplatztheaters. - Ludwig F. Schiedermair - promovierter Musikwissenschaftler und als einstiger Regieassistent Walter Felsensteins einer von dessen ersten Schülern - hat seit dem Ende der zwanziger Jahre und später als langjähriger Theatermann das Münchner Kulturleben bis zum heutigen Tag aufs lebhafteste, jedoch nicht unkritisch verfolgt und darf somit als kompetenter Augen- und Ohrenzeuge des Münchner Operngeschehens in unserem Jahrhundert gelten. So entstand mit seinem Werk "Deutsche Oper in München - Eine 200jährige Geschichte" eine fesselnde Dokumentation, welche die Grundzüge der Entwicklung aufgrund aller wesentlichen Werke wie der historischen Quellen hervorragend schildert. Das Buch wendet sich an alle Opern-, Theater- und Musikliebhaber, München-Freunde sowie kulturgeschichtlich und historisch Interessierte. Ludwig F. Schiedermair, Sohn des bekannten Musikhistorikers, studierte Musik, promovierte in Literatur- und Musikwissenschaft. Als Regisseur drei Jahrzehnte zwischen Kiel und Zürich, Braunschweig und Saarbrücken tätig, kam er 1962 als Redakteur für Theater und Musik zum ZDF. Heute lebt er als Musikschriftsteller in München. Bei Langen Müller erschienen: "Sternstunden der Oper im Spiegel ihrer Zeit" (erweiterte Neuauflage unter dem Titel "Die Oper - Premieren im Spiegel ihrer Zeit"), "Clara Schumann - Frauenliebe und Leben", "Musikerschicksale - Aus dem Leben großer Komponisten" und "Komponisten in ihrer Zeit - Musikwelt Europa in drei Jahrhunderten" ..