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Die fränkischen Aquarelle Albrecht Dürers

Ursprung und frühe Vollendung der realistischen Landschaftsmalerei

Titel Die fränkischen Aquarelle Albrecht Dürers
Untertitel Ursprung und frühe Vollendung der realistischen Landschaftsmalerei
Autor:in Schindler Herbert
Verlag Bayerische Vereinsbank
Buchart Broschiert
Erscheinung 1973
ISBN/B3Kat B0020ICXIW
Kategorie Kunstführer 
Serie Bavaria Antiqua (0)
Personen Dürer Albrecht 
Straße Albrecht-Dürer-Straße 
Zitierhinweis:

„Diß Franckenland ist eins teils eben, eins teils bergig. Die berg sind nit hoch. Ringsum bekränzen sanfte Hügel die türmreiche Stadt." Auf diese knappe, jedoch treffende Formel hat der Nürnberger Hartmann Schedel in seiner 1493 erschienen „Weltchronik" das Frankenland gebracht. Und Conrad Celtis war es, der die Landschaft um Nürnberg mit einem „deutschen Sattel" verglichen hat, einer Sattellandschaft mit sandgelben Senken und laubgrünen, waldigen Erhebungen, in die immer wieder Buchten hineingeschnitten sind, die in blauen Fernen verschwimmen. Die fränkische Landschaft, vornehmlich der Bereich um Frankenalb, Jura und Fränkische Schweiz, ist im Verlauf der Geschichte eigentlich zweimal „entdeckt" worden: zuerst in den Jahrzehnten vor 1500 von den Tafelmalern der Spätgotik und vor allem von Albrecht Dürer; dann im frühen 19. Jahrhundert von den Wanderern und Dichtern der Romantik Tieck und Wackenroder. Von der ersten Entdeckung, die nur wenigen bekannt ist, die zu den verborgenen Kostbarkeiten und besonderen Leistungen der süddeutschen Kunstentwicklung zählt, möchten wir hier berichten. Es geht um das Werden einer neuen Betrachtungsweise der Landschaft und einer ersten realistischen Einstellung zur Natur. Wirklichkeitsähnliche Landschaften und erkennbare Motive finden sich in zunehmendem Maße in der Malerei des 15. Jahrhunderts in französischen Miniaturen, deutschen Buchmalereien und in den Tafelbildern der Niederländer. Von den großen niederländischen Malern wie Dierick Bouts und Rogier van der Weyden geht ein nachdrücklicher Einfluß auf die Meister der deutschen Spätgotik aus, dokumentiert sich einerseits in der wachsenden Häufigkeit landschaftlicher Hintergründe bei den Tafelgemälden wie auch in einem neuen Verständnis für die naturgetreue Wiedergabe einer Landschaft nach ihrem geologischen Aufbau, botanischen Bewuchs und dem ihr von Menschen gegebenen Charakter.