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Lebendige Steine

St. Bonifaz in München

Titel Lebendige Steine
Untertitel St. Bonifaz in München
Autor:in Klemenz BirgittaPfister PeterSagstetter Maria R.Rumschöttel Hermann
Verlag Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns
Erscheinung 2000
Seiten 428
ISBN/B3Kat 3921635608
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Kategorie Kirchenführer 
Serie Ausstellungskataloge der staatlichen Archive Bayerns (42)
Suchbegriff St. Bonifaz Benediktiner 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

150 Jahre Benediktinerabtei und Pfarrei: Eine Ausstellung der Benediktinerabtei St. Bonifaz und Andechs und ... Jubiläum der Gründung durch König Ludwig I.

Zum Geleit

Am 12. Oktober 1835, am Tag seiner Silbernen Hochzeit, legte Ludwig I. in der neu erstandenen Maxvorstadt in München den Grundstein für Kirche und Kloster von St. Bonifaz. Beide sollten zusammen mit dem sich daran anschließenden Kunstausstellungs-Gebäude sinnfällig die von Ludwig I. als ideal gesehene Verbindung von Religion, Wissenschaft und Kunst zum Ausdruck bringen. Es sollte zwar noch bis zur Jahrhundertmitte dauern, ehe Basilika und Kloster geweiht werden konnten, danach jedoch entwickelte sich St. Bonifaz umso kontinuierlicher zu einem Brennpunkt, an dem sich in der Tat Religion, Wissenschaft und Kunst in immer neuen Varianten begegnen. Dieses staatlicherseits angeregte fruchtbare Hineinwirken von St. Bonifaz und damit der Religion in Wissenschaft und Kunst dauert über viele Höhen und Tiefen der Geschichte in Einzelschicksalen und im Gesamtverhältnis der Seelsorge bis heute fort. So hat es sich nahezu wie von selbst ergeben, dass Staat und Kloster St. Bonifaz anlässlich des 150. Jubiläums der Gründung von Abtei und Pfarrei durch König Ludwig I. nicht nur die Geschichte von Kloster und Pfarrei selbst, sondern darüber hinaus das gesamte geistige und räumliche Umfeld dieser bedeutenden Gründung in einer gemeinsamen Ausstellung der Öffentlichkeit vor Augen stellen. Der Bogen spannt sich vom kunstsinnigen König Ludwig I. als Freund der Orden und Gründer von Pfarreien bis zu den kirchlichen Grundfragen unserer Tage, die in den vielen Gemeinden von St. Bonifaz in einem architektonisch neuen Gewand eine Heimat gefunden haben. Behandelt werden außerdem die Bau- und Kunstgeschichte der Neugründung sowie die Vielfalt des wissenschaftlichen und kirchlichen Lebens in Kloster und Pfarrei St. Bonifaz und auf diese Weise auch die großen theologischen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Betrachtet man das von der päpstlichen Kommission für die Erhaltung der kirchlichen Kulturgüter am 2. Februar 1997 veröffentlichte Schreiben „Die pastorale Aufgabe der kirchlichen Archive" und zugleich das staatliche Bayerische Archivgesetz, so treffen sich beide in der gemeinsamen Aussage, die jeweils von ihnen verwahrten Quellen in geeigneter Weise der Öffentlichkeit durch Ausstellungen im Rahmen der historischen Bildungsarbeit zugänglich zu machen. Die staatlichen Archive und die kirchlichen und klösterlichen Archive sind zunächst Orte des Gedächtnisses von Staat und Kirche, bilden aber zugleich die Grundlage, um das gegenwärtige und künftige Leben in seinen geschichtlichen Dimensionen zu zeigen.
Konzept von Ausstellung und Katalog erarbeiteten Birgitta Klemenz, Peter Pfister und Maria Rita Sagstetter. Sie hatten in enger Absprache mit der Abtei St. Bonifaz die Leitung des Projektes inne. Peter Pfister (Erzdiözese München und Freising), der das Thema für die gemeinsame Ausstellung angeregt hatte, mobilisierte dabei erneut die bereits bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Archivverwaltung und Erzdiözese und schuf die Verbindungen hin zur Abtei St. Bonifaz. Es gelang ihnen, Autoren zu gewinnen, die sich mit den einzelnen Sequenzen und Untersequenzen auseinandersetzten. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich für ihre Mitarbeit und ihren persönlichen Einsatz gedankt. Oberster Gesichtspunkt war stets, neue Archivalien und bisher unbekannte Erkenntnisse zur Geschichte von St. Bonifaz aufzuzeigen. So werden etwa zwei Drittel aller Exponate aus den Archiven bei dieser Ausstellung zum ersten Mal präsentiert.

Zu danken ist auch allen Leihgebern, die in umkomplizierter Weise zum Gelingen des Unternehmens beigetragen haben.
St. Bonifaz und seine Geschichte zeigen auch die Verbindung von Staat und Kirche. Ludwig I. war zu Beginn der Geschichte von St. Bonifaz der große Förderer und Erbauer. Zum 150. Gründungsjubiläum stellt der Staat seine wissenschaftliche Einrichtung der Archive zur Präsentation der Geschichte von St. Bonifaz zur Verfügung und spannt damit den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft. Der König ist der Abtei St. Bonifaz auch über den Tod hinaus verbunden geblieben, indem er die Kirvhe zu seiner Grablege bestimmte, und deshalb gilt sein Wunsch bis heute:

„Fortwährendes Gedeihen wünsche ich der Abtey Sct.Bonifaz!"

München, den 15. Oktober 2000, am Kirchweihfest

Prof. Dr. Hermann Rumschöttel
Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns

Dr. Odilo Lechner OSB
Abt der Benediktinerabtei St. Bonifaz
München und Andechs