Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Die französische Gesandtschaft in München in den Jahren der Weimarer Republik |
Untertitel | Französische Politik im Spiegel der diplomatischen Berichterstattung |
Autor:in | Müller Andrea M. |
Verlag | utzverlag |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 2010 |
Seiten | 383 |
ISBN/B3Kat | 3831609578 |
Kategorie | Geschichte |
Serie | Miscellanea Bavarica Monacensia (184) |
Suchbegriff | Weimarer Republik |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Sowie sich nach dem Ersten Weltkrieg die zwischenstaatlichen Kontakte normalisierten, wurde, wie andere diplomatische Vertretungen auch, die französische in München wieder eröffnet. Damit war Frankreich sowohl mit einem Konsulat als auch mit einer Gesandtschaft an der Isar vertreten. Doch Freunde hatte sich die französische Regierung durch diesen Schritt nicht geschaffen. Deutsche Zeitgenossen klagten über das vielfach wenig diplomatische Verhalten der Repräsentanten Frankreichs, wie ebenso die Alliierten mit der Politik des französischen Partners häufig nicht einverstanden waren, denn Frankreich förderte bayerische Unabhängigkeitsbestrebungen: eine Politik, die sowohl von alliierter als auch von deutscher Seite nachdrücklich kritisiert wurde. Erst nachdem sich in Paris die Erkenntnis über die Gefahren dieser Politik für die Stabilität Europas durchgesetzt hatte, beschränkte man sich auf die Rolle eines Beobachters und bemühte sich seit 1925 um den kulturellen Austausch. 1933 schließlich half der Gesandte André d' Ormesson den durch das nationalsozialistische Regime Verfolgten durch seine Forderung an das Pariser Außenministerium, bei der Gewährung der, vor allem von jüdischen Bürgern gestellten, Visaanträge äußerst großzügig zu verfahren, bis er Ende April selbst Deutschland verlassen musste. 1934 wurde die Gesandtschaft endgültig geschlossen. Zurück blieb das französische Generalkonsulat.
Andrea M. Müller, 1966 in Bonn geboren, studierte Geschichte in Bonn, München und Poitiers (Frankreich). Dieser Band über die bayerisch-französischen Beziehungen in den 1920er Jahren ist die überarbeitete Fassung, der im Jahr 2009 abgeschlossenen Dissertation am Lehrstuhl für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
DANKSAGUNG
INTRODUCTION
EINLEITUNG
ÜBERLIEFERUNG - DIPLOMATISCHE BERICHTERSTATTUN ALS HISTORISCHE QUELLE
TEIL 1 IN PARIS 2
1. IM AUSSENMINISTERIUM AM QUAI D'ORSAY
Organisation und Struktur der Beziehungen ins Ausland
Ausbildung und Aufgaben der Diplomaten
Nachrichtendienstliche Aufklärung und Informationsbeschaffung
2 PLANUNGEN UND VORBEREITUNGEN EINER GESANDTSCHAFT IN MÜNCHEN
Bedeutung der Gesandtschaft für die französische Außenpolitik
Französische Konspiration
Sondierungen bei den Verbündeten
Kontroversen um die Wiedereröffnung - „Nous n' avons pas à entre en discussion avec le gouvernement allemand"
Suche nach einem Gesandten für München
3 GESANDTSCHAFT UND KONSULAT
Rechtlicher Stats
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche von Gesandtschaft und Konsulat
TEIL 2 IN MÜNCHEN
4 DIE WIEDERERÖFFNUNG DER GESANDTSCHAFT IN MÜNCHEN
Antrittsbesuch bei Ministerpräsiden von Kahr
Eine neue Adresse und Anreise der ersten Mitarbeiter
Suche nach einer repräsentativen Bleibe für die Gesandtschaft
Etablierung in der Steinsdorfstraße
5 FRANZÖSISCHE DIPLOMATEN IN BAYERN
Der erste Nachkriegsgesandte : Emile Dard
Stille Weiterführung der Gesandtschaft unter Dards Stellvertreter Jean Pozzi
Neuer Elan für die deutsch-französischen Beziehungen: Graf André Léfèvre d' Ormesson
6 ZU DEN LEBENSBEDINGUNGEN DER DIPLOMATEN IN BAYERN
Alltag
Unwillkommen
7 BEMÜHUNGEN UM EINE VERBESSERTE AKZEPTANZ DER GESANDTSCHAFT
Französische Propaganda und frühe Pariser Regierungskampagnen
Vertrauensbildende Maßnahmen im Verantwortungsbereich der Gesandtschaft
Auseinandersetzungen mit der deutschen Propaganda oder Lob und Tadel für das deutsche Werben in eigener Sache
Kulturarbeit - die Bibliothek der Gesandtschaft
Wohltätigkeit - la 'Société française de Bienfaisance de Munich'
8 POLITISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE NETZWERKE DER FRANZÖSISCHEN DIPLOMATEN IN MÜNCHEN
Verbindungen im diplomatischen Korps und bei „gesellschaftlichen Anlässen"
Kontakte zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
TEIL 3 BAYERISCH-FRANZÖSISCHE KOOPERATION ODER KONFRONTATION?
9 DIE MACHTPOLITISCHE POSITIONIERUNG
„Nous nous trouvons donc à un tournant de la politique intérieure allemande" Emile Dard (1920-1923) 1
Die zweite Reaktivierung (1925-1933)
Beziehungen zu den Ministerpräsidenten und zum Staatsministerium des Äußern
Gustav von Kahr
Hugo von Lerchenfeld
Eugen von Knilling
Heinrich Held
Die neuen Machthaber
TEIL 4 INTERPRETATIONEN UND POLITISCHE AKTIONEN
10 BAYERN IN DEN BERICHTEN NACH PARIS
Politik
Wirtschaft
Antifranzösische Kampagnen
11 FÖDERAUSMUS UND SEPARATISMUS
Dards Agitationen in München
Der Kurswechsel Dards
12 EINWOHNERWEHREN
Bedeutung und Funktion
Die bayerischen Einwohnerwehren
Dards Misserfolg
13 DIE LEOPRECHTING-AFFÄRE
Die spärlichen Tatsachen
Dards Kontakte zu Leoprechting
14 STELLUNG ZU HITLER UND ZUR NSDAP
Frühe Anfange
Der Hitler-Putsch 1923
Wiedererstarken
Nach der Machtergreifung in Bayern
AUSBLICK
SCHLUSSBETRACHTUNGEN
ANHANG
DAS FRANZÖSISCHE DIPLOMATISCHE KORPS IN MÜNCHEN
SCHREIBEN DER FRANZÖSISCHEN DIPLOMATIE - EINE AUSWAHL
ÜBERSETZTE SCHREIBEN DER FRANZÖSISCHEN DIPLOMATIE - EINE AUSWAHL
LITERATUR
QUELLEN
STICHWORTVERZEICHNIS