Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | In Tal und Einsamkeit |
Untertitel | 725 Jahre Kloster Fürstenfeld. Die Zisterzienser im alten Bayern |
Autor:in | Ehrmann Angelika, Pfister Peter |
Verlag | Erich Wewel Verlag |
Erscheinung | 1988 |
Seiten | 363 |
ISBN/B3Kat | B004NHT610 |
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Kategorie | Kirchenführer Bayern |
Suchbegriff | Kloster Fürstenfeld |
Ort | Fürstenfeld |
Band 1. Katalog
Die 725jährige Geschichte des Klosters Fürstenfeld läßt, als typisches Hauskloster der Wittelsbacher, viele Aspekte der bayerischen Landesherren aufscheinen und trotzdem, zugleich die zisterziensische Lebensweise nicht zu kurz kommen. Die Gründung des Klosters Fürstenfeld geht auf eine Sühnetat des Wittelsbacher Herzogs Ludwig des Strengen (1253-1294) zurück, der seine Gemahlin Maria von Brabant hinrichten ließ. Herzog Ludwig unternahm große Anstrengungen, sich durch den Papst von seiner Blutschuld freisprechen zu lassen. Ludwig berief Zisterzienser aus Aldersbach in Niederbayern nach Fürstenfeld. Für die Niederlassungen der Zisterzienser typisch war die Lage am Fluß, in Tal und Einsamkeit. Seit diesem Zeitpunkt hatte das Kloster seinen Namen: Fürstenfeld (Grundbesitz: Auf des Fürsten Feld). Als wit-telsbachisches Haus- und Grabkloster stand Fürstenfeld in der besonderen Gunst des bayerischen Herrscherhauses.
Die Ausstellungsräume im ehemaligen Klostertrakt bieten die Möglichkeit, am Beispiel Fürstenfeld die verschiedenen Lebensbereiche und die Geschichte des Zisterzienserordens darzustellen, der durch sein jahrhundertelanges Wirken für weite Gebiete nicht nur die religiösen, sondern auch die kulturellen, sozialen sowie politischen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen schuf. Die örtliche Vorgabe dieser Räume bestimmte die Aufteilung der zwölf einzelnen Ausstellungssequenzen. So beschäftigt sich der erste Teil der Ausstellung mit der eigentlichen Gründung des Klosters sowie der gotischen Anlage mit dem Konventbau der Klosterkirche und der Ausstattung. Die Zisterzienser, ihr Leben und Wirken, werden dann in den Zusammenhang mit dem hl. Benedikt und dem abendländischen Mönchtum gestellt. Das Leben im Kloster und die Baukunst der Zisterzienser ergänzen das Bild des Ordens. Der zisterziensischen Spiritualität und Mystik wird mit einer Darstellung der barocken Fresken Rechnung getragen. Die Krisenzeiten in der Reformationszeit und dem 30jährigen Krieg, dann aber der Aufstieg zur Blüte des Klosters unter Abt Martin Dallmayr und vor allem im Zeitalter des Barock mit dem barocken Neubau der Klosteranlage und der Klosterkirche bilden den zentralen Punkt der Ausstellung, ehe mit der Säkularisation ein jäher Einschnitt erfolgt. Ein nächster Teil erläutert die vielfältigen rechtlichen, sozialen, finanziellen und seelsorglichen Beziehungen, die zwischen dem Kloster Fürstenfeld und den Bürgern des nahen Marktes Brück sowie anderer Orte bestand. Grundlegend für die Lebensfähigkeit aller Zisterzienserklöster war ein funktionierendes Wirtschaftssystem. Die Geschichte der Musik im Kloster Fürstenfeld, die Bibliothek und die Gelehrsamkeit der Fürstenfelder Mönche sind in einer weiteren Sequenz unter dem Begriff „Geistesleben" zusammengefaßt. Schließlich erfolgt im letzten Teil der Ausstellung eine Zusammenschau der Geschichte der Zisterzienserklöster im alten Bayern.
Peter Pfister
Titelbild:
Klosterkirche Fürstenfeld, Zisterzienser bei der Erntearbeit, Deckenfresko von Cosmas Damian Asam, südliche Seitenkapelle im Langhaus.