Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Denkmalpflege und Kirche |
Autor:in | Autorenkollektiv |
Verlag | Edition Lipp |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 2000 |
Seiten | 172 |
ISBN/B3Kat | 3874905454 |
Kategorie | Geschichte |
Serie | Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (46) |
Suchbegriff | Denlmalpflege |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland (München, 12.-15. Juni 1989)
Joseph Kardinal Ratzinger
Geleitwort
Ich begrüße es sehr, daß die deutschen Denkmalpfleger bei ihrer Münchner Tagung sich dem Thema «Denkmalpflege und Kirche» widmen wollen. Kunst und Kult stehen von ihrem Ursprung her in einem engen Zusammenhang; Gott auf menschliche und zugleich gottwürdige Weise zu ehren, war für die menschliche Phantasie die kühnste und erregendste Herausforderung, die zur Inspiration wurde, aus der jene unsterblichen Werke aufstiegen, die wir heute «Denkmäler» nennen und die in der Tat das eigentlich Denk-würdige vor die Seele stellen, um so auch das verschüttete Gedächtnis unseres Herzens zu wecken. Denk-mal pflegen heißt also nicht einfach Vergangenheit hüten, sondern das Denken offenhalten auf seine Tiefe durch das steingewordene Gedächtnis. Denn indem sie Erinnerung weckt, wirkt sie der Verengung des Menschseins ins bloße Nützliche entgegen. Darin berührt sich der Auftrag der Denkmalpflege mit demjenigen der Kirche. Über die konkrete Arbeitsbeziehung hinaus, gemeinsam Zeugnisse großer Vergangenheit zu erhalten, zeichnet sich hier eine tief ergehende innere Verbindung ab: im Bewahren des Ausdrucks auch das lebendig zu halten oder wieder zu erwecken, was Quell des Ausdrucks und seiner Gestaltungen ist. In diesem Sinn wünsche ich der Tagung einen fruchtbaren Verlauf und das Aufbrechen von neuen Impulsen für eine vertiefte Zusammenarbeit von Kirche und Denkmalpflege in dem großen Auftrag, der sie miteinander verbindet.