Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Schatzkammer der Münchner Residenz |
Autor:in | Thoma Hans |
Verlag | Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen |
Buchart | Broschüre |
Erscheinung | 1958 |
Seiten | 347 |
ISBN/B3Kat | 0000000062 |
Kategorie | Kunstführer |
Suchbegriff | Schatzkammer Residenz |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Innerhalb der vielgestaltig reichen Kunstsammlungen der Münchener Residenz darf die Schatzkammer des Hauses Wittelsbach eine Sonderstellung beanspruchen. Ihre Bedeutung liegt in gleichem Maße in ihrer jahrhundertealten Tradition, in ihrem zahlenmäßigen Umfang (der sie den größten, noch bestehenden europäischen Sammlungen dieser Art zuordnet), und nicht zuletzt in der einzigartigen künstlerischen Qualität der in ihr vereinigten Kunstwerke. Allein die Tatsache, daß sie zur Zeit der Monarchie nur in Ausnahmefällen besucht werden konnte und daß sie auch in den letzten vier Jahrzehnten im Ganzen genommen kaum mehr als drei Jahre der öffentlichen Besichtigung zugänglich war, mag der Grund sein, daß sie trotzdem bisher nicht in der ihr zustehenden Weise bekanntgeworden ist.
1931 wurden ihre Bestände unter dem verdienstvollen ersten Direktor des Münchener Residenzimuseums Professor Dr. Friedrich H. Hofmann neu geordnet und unter Mithilfe von Dr. Heinrich Stern in einem Amtlichen Führer wissenschaftlich erfaßt. Direktor Dr. Heinrich Kreisel hat diese Neugestaltung, gemeinsam mit Hauptkonservator Dr. Fritz Haeberlein, 1937 weitergeführt. Gleichzeitig bearbeitete Dr. Haeberlein die in einem Privatoratorium Maximilians I. verwahrten kirchlichen Goldschmiedewerke, die Dr. Kreisel 1938 in einer neugeschaffenen „Schatzkammer der Reichen Kapelle" ausstellte.
Bereits ein Jahr später mußten diese beiden Sammlungen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in auswärtige Depots in Sicherheit gebracht werden. Als diese Bestände nach Kriegsende nach München zurückgeholt werden konnten, war die Residenz zu einem Trümmerfeld geworden. Erst 1951 war es möglich, eine kleine Auswahl der bedeutendsten Zimelien der öffentlichen Besichtigung wieder zugänglich zu machen.