Ein neues München
Stadtplanung und Stadtentwicklung um 1800
Am Anfang neuzeitlicher Stadtentwicklung in München stand die Aufhebung der Stadtbefestigung. Die Behauptung ist kaum übertrieben, daß mit dem ersten Spatenstich zur Schleifung der Verteidigungswerke das moderne München gegründet wurde. Der Weg Münchens von der befestigten zur offenen Stadt in den Jahren um 1800 ist Thema dieses Bandes. Er beschreibt die Auflösung der Stadtbefestigung und die Planungen zur Nutzung des Festungsgeländes für die Stadterweiterung. Die Bedingungen und städtebaulichen Zielsetzungen dieser Maßnahmen sowie einzelne urbanistische Projekte werden dargestellt und analysiert:
Vernachlässigung und Verfall der barocken Verteidigungswerke als Vorgeschichte der Festungsauflösung sowie die administrativen Maßnahmen, die seit 1780 gegen Vorbehalte und Widerstand der Bürgerschaft und der Militärbehörden die Aufhebung der Festungseigenschaft von München zum Ziele hatten, ohne zunächst die Werke unmittelbar anzutasten. Seit 1791 folgten erste konkrete Arbeiten zur Niederlegung der barocken Wallanlagen, die mit der Planierung der Bastion vor dem damaligen Neuhausertor (Karlstor) zur Anlage des Karlsplatzes eingeleitet wurden. Hauptpunkte des Entfestigungsprogramms waren der verkehrsgerechte Ausbau der Stadteinfahrten und die Umgestaltung der mittelalterlichen Tore sowie die Abräumung der stadtumspannenden barocken Fortifikationen für große Siedlungsvorhaben zur Linderung der damals herrschenden bedrükkenden Wohnungsnot. Es folgten erste Maßnahmen zum Abbruch auch der mittelalterlichen Wehrbauten, mit der Absicht, an ihrer Stelle ebenfalls einen Gürtel von Wohnbauten gleichsam als Wachstumsring um die alte Stadt zu spannen.
- Ein Festgruß
- Einleitung
- Dank
- Die Auflösung der Münchner Stadtbefestigung
- Das System der Stadtbefestigung. Vernachlässigung und Verfall der Wehranlagen
- Rumford: Erste Maßnahmen zur Einebnung der barocken Festungswerke als Einleitung eines Stadtentwicklungsprogramms. Widerstand der Bürgerschaft und der Militärbehörden. Aufhebung der Festungseigenschaft Münchens
- Rumford: Anlage einer Ringstraße um die Altstadt. Rumford muß München verlassen. Fortsetzung der Entfestigungsplanung durch seine Nachfolger
- Die Neugestaltung der Münchner Stadteinfahrten
- Die Einfahrten der Altstadt im System der Verteidigungswerke
- Rumford: Pläne und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation bei den Stadttoren. Weiterführung der Planungen durch Franz Thurn
- Ludwig von Sckell: Die Sprengung des Altstadtgrundrisses. Funktionswandel der Stadttore in der offenen Stadt
- Verlust des vertrauten Stadtbildes.
Rückbesinnung auf die alte Gestalt. Denkmalschutz für die mittelalterlichen Wehrbauten
- Leo von Klenze: Pläne für die Neubefestigung der erweiterten Stadt und für den Neubau von Stadttoren an ihren Grenzen
- Die Neugestaltung der Stadteinfahrt am Neuhausertor (Karlstor)
- Der kurfürstliche Auftrag an Rumford zum Ausbau des Neuhausertors vom 18. März 1791
- Francois de Cuvillies: Ein Idealprojekt für die Umgestaltung des Neuhausertors
- Rumford: Planungen für den Verkehrsausbau und für eine Stadterweiterung am Neuhausertor. Der Entwurf von Franz Thurn
- Anlage des Karlsplatzes. Scheitern der Pläne für den Umbau des mittelalterlichen Neuhausertors
- Rumford: Ein Spendenaufruf zur Finanzierung der Arbeiten am Neuhausertor. Resultat der Spendensammlung
- Rumford: Der Bebauungsplan für den Karlsplatz. Durchführung und Vollendung bis 1803
- Neue Projekte zur Gestaltung des Karlsplatzes durch die Baukommission unter Mitwirkung Ludwig von Sckells seit 1808
- Pläne zum Abbruch des Karlstors. Karl von Fischer: Drei Neubauprojekte aus dem Jahr 1810
- Der Ausbau der Stadteinfahrt am Isartor
- Die topographische Situation
- Franc.ois de Cuvillies: Ein Idealprojekt für die Umgestaltung des Isartors. Rumford: Erste Pläne zum Ausbau des Torwegs nach Entwürfen von Franz Thurn
- Fortführung der Straßenplanung vor dem Isartor zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Neue Entwürfe von Franz Thurn
- Nikolaus Schedel von Greifenstein: Ein Entwurf zur Bebauung des Stadtmauergeländes am Isartor aus dem Jahre 1807
- Errichtung des Isartortheaters durch Emanuel Joseph von Herigoyen. Ludwig von Sckell: Entwurf einer Parkanlage auf dem Stadtmauergelände am Isartor
- Einsturz der Isarbrücke im Jahre 1813. Carl Friedrich von Wiebeking: Neubaupläne für die Isarbrücke und Projekt für einen Denkmalsplatz auf der Isarinsel.
- Ulrich Himbsel: Der Generalplan für die Vorstadtgebiete im Osten des Isartors aus dem Jahr 1816
- Planung und Anlage des Isartorplatzes. Kontroversen um das Schicksal des Isartors. Umbaupläne von Emanuel Joseph von Herigoyen. Ihre Ablehnung durch den Stadtbaumeister Karl Probst
- Leo von Klenze: Neue Planungen zur Anlage eines Torplatzes unter Abbruch des Isartors. Intervention des Kronprinzen Ludwig (I.) zu seiner Rettung. Ein Restaurierungsprojekt von Franz Thurn
- Gustav Vorherr: Ein Konkurrenzprojekt für den Neubau der Isar-brücke und für eine Vorstadtanlage vor dem Isartor
- Leo von Klenze: Planung einer neuen Ausfallstraße von der Altstadt über die Isar nach Osten. Neubau der Isarbrücke und Ausbau der Zweibrückenstraße
- Städtebauliche Maßnahmen im Bereich des Sendlingertors
- Die topographische Situation
- Franc, ois de Cuvillies: Ein Idealprojekt zur Umgestaltung des Sendlingertors
- Franz Thurn: Entwürfe für die Anlage eines Torplatzes vor dem Sendlingertor aus den Jahren 1803 und 1806
- Nikolaus Schedel von Greifenstein: Ein Plan zur Erweiterung des barocken Torwegs am Sendlingertor aus dem Jahr 1807
- Gründung des Allgemeinen Krankenhauses für München vor dem Sendlingertor. Ernennung einer Stadtgestaltungskommission zur Ausarbeitung der städtebaulichen Planungen im Jahr 1809
- Ludwig von Sckell: Der Entwurf für die Stadtgestaltung vor dem Sendlingertor aus dem Jahr 1809. Ein Konkurrenzprojekt
- Ausführungsbestimmungen für die Anlage vor dem Sendlingertor nach dem Entwurf von Ludwig Sckell. Neufassung des Projekts
- Ausweisung einer bebauungsfreien Zone um das Krankenhaus vor dem Sendlingertor im Jahr 1811
- Ludwig von Sckell: Neufassung des Entwurfs für den Sendlingertorplatz im Rahmen des Generalplans für München im Jahr 1812. Gedanken zum Denkmalschutz für den mittelalterlichen Torbau. Planungen für seinen Umbau
- Ulrich Himbsel: Ein Projekt zum Abbruch des Sendlingertors und für die Gestaltung des Sendlingertorplatzes aus dem Jahr 1818
- Stadterweiterungsplanungen auf dem Gelände der barocken Festungswerke
- Die Entwicklung privater Nutzungs- und Eigentumsrechte im Festungsbereich. Ihre Bestätigung im Jahr 1801 durch Grundbucheintragung
- Planungen zum Ausbau des »Rempartwegs« und erste Überlegungen zur systematischen Erweiterung Münchens auf dem Areal der barocken Fortifikation zu Beginn des 19. Jahrhunderts
- Die Bebauungsplanung für das Festungsgelände am »Kapuzinergraben« (Lenbach- und Maximiliansplatz)
- Aufhebung des Kapuzinerklosters und Einleitung der Bebauungsplanung für das Festungsareal aus dem Besitz des Klosters
- Vorprojekte für die Bebauung des Festungsgeländes am Kapuzinergraben
- Franz Thurn: Ausführungsplan für die Bebauung des Festungsgeländes am Kapuzinergraben. Erlaß der Bauvorschriften
- Aufbereitung und Verkauf des Festungsgeländes am Kapuzinergraben als Baugrund. Andreas Gärtner: Brunnenprojekt für den heutigen Maximiliansplatz. Mißerfolg der Bebauungsplanung.
- Franz von Heinleth: Beispiel privater Bauplanung auf dem Festungsareal am Kapuzinergraben
- Versuch zur Neubelebung der Bautätigkeit am Kapuzinergraben im Jahr 1807. Endgültiges Scheitern des Projekts
- Die Bebauungsplanung für das barocke Festungsgelände zwischen dem Karls- und dem Sendlingertor
- Einleitung der Bebauungsplanung für das Gelände an der heutigen Sonnenstraße. Der erste Entwurf von Franz Thurn. Ablehnung seines Planungskonzepts durch die Generallandesdirektion
- Franz Thurn: Neufassung des Bebauungsplans für das Festungsgelände an der heutigen Sonnenstraße 1806/1807. Aufgabe des Projekts und Verkauf des Festungsglacis an einen Privatmann
- Planungen für die bauliche Nutzung des Stadtmauergeländes Voraussetzungen und Konzept. Schedel von Greifenstein: Planungen für das Angertor und das benachbarte Stadtmauergelände
- Die Bebauungsplanung für das Stadtmauergelände am Kapuzinergraben (Maximiliansplatz) und ihre Durchführung Erste Überlegungen zur Herstellung eines Stadtmauerdurchbruchs am Ausgang der Prannerstraße am Ende des 18. Jahrhunderts. Franz Thurn: Entwürfe für das Maxtor seit 1802
- Anträge zur baulichen Nutzung der mittelalterlichen Wehranlage am Kapuzinergraben für Privatgebäude
- Ein Gutachten der Stadtkammer und des Stadtbauamts zur baulichen Nutzung des Stadtmauergeländes am Kapuzinergraben. Schedel von Greifenstein: Vorentwürfe für den Bebauungsplan. Ein Gegenprojekt von Joseph Frey
- Die Entwürfe zur Bebauung des Stadtmauergeländes am Kapuzinergraben werden beraten. Gutachten von Adrian von Riedl. Festlegung des Ausführungsplans nach Entwurf von Nikolaus Schedel von Greifenstein
- Andreas Gärtner: Planung für eine neue Straßenverbindung vom Promenade-auf den heutigen Maximiliansplatz seit 1804
- Teilausführungsgenehmigung und Erlaß von Bauvorschriften für die Bebauung des Stadtmauergeländes am Kapuzinergraben
- Neue Entwürfe für das Stadttor am Ausgang der Prannerstraße (Maxtor). Nikolaus Schedel von Greifenstein: Der Ausführungsplan
- Ausführung der ersten Wohngebäude auf dem Stadtmauergelände am heutigen Maximiliansplatz. Pläne zur Fortsetzung der Bebauung im Jahr 1807
- Projekte zur baulichen Nutzung des Stadtmauergeländes an der heutigen Herzog-Wilhelm-Straße
- Die Kreuzkaserne als Hindernis für die Bebauungsplanung. Die Bauprojekte und ihr Scheitern
- Das Resultat der Stadtentfestigungs- und Stadterweiterungsplanung bis 1807
- Eine unbefriedigende Bilanz und ihre Ursachen
- Dokumente
- Anmerkungen
- Katalog der Abbildungen
- Verzeichnis der Abkürzungen
- Liste der abgekürzt zitierten Literatur