Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Zauner - München in Kunst und Geschichte (219) |
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Jahr | 1914 |
Straße | Maximilianstraße 26 |
Nationalmuseum, Altes, Maximilianstr. 26. Zur Geschichte des Nationalmuseums vgl. Nationalmuseum, Neues. König Max II. ließ auf seine Kosten 1858—65 von Hofbaurat Riedel für seine „Sammlung der Denkmäler vaterländischer Geschichte“ das Nationalmuseum erbauen und zwar in dem nach Max II. benannten „Maximiliansstil“, d. h. im wesentlichen in den Formen, die er 1851 beim Besuch der ersten Weltausstellung in London schätzen gelernt und woselbst er zugleich im dortigen Kensington-Museum das Vorbild der bayerischen nationalen Kunstsammlung kennen lernte; charakteristisch für den neuen Stil ist hier vor allem der sogen. Eselsrückenbogen an den Fenstern des Erdgeschosses. Im übrigen ist das Gebäude, das im ganzen genommen ein Bau von schönen Verhältnissen ist, ein in Dimension und Form würdiges Seitenstück zum gegenüberliegenden Regierungsgebäude. Nach dem Vorbild der „Versailler Galerie“ ließ der König im Hauptgeschoß eine „vaterländische Geschichtsgalerie“ hersteilen, wobei er durch Heranziehung jüngerer Kräfte die Münchner Schule für die Monumentalmalerei im neuen Stil zu gewinnen beabsichtigte. Bemerkenswert sind die Giebelzieraten als Versuche im Maximiliansstil, die nach dem Programm des Königs „antike Größe und nationale Heiterkeit und Zierlichkeit verschmelzen sollten“, indes beinahe allzu zierlich, daher fast schwächlich ausgefallen sind [P. 192, Rb u. Br. 137].