Stadtgeschichte München

Adressbuch - 1880

Beschreibung: Sie durchzieht theilweise die am 20. Aug. resp. 1. Okt. 1808 errichtete Pfarrei St. Anna, dessen Pfarrhof-Gebäude auch stets an ihr lag.. Früher hieß sie nach dem nahen Hofbad die „große Badstraße“, zum Unterschiede von er kl. (s. Baader- und Gewürzmühlstraße). – Die große Fläche, welche vor der Stadt München an der Isar zwischen der Isar-(Ludwigs-) Brücke und er Bogenhauser- (Max-Joseph-) Brücke sich ausdehnte, hieß in alter Zeit „das Lehe.“, an welches jedoch vor dem 15. Jahrhundert nicht zu denken ist. Die Bezeichnung stammt von „Loh“, dimin. „Löhlein“, „Lehhl“, „Lechl“ = Busch, Gebüsch und ist ein Eigenname von Wäldern und Waldparcellen, oder Orten, wo solche ehemals gestanden. Daß in der erwähnten Fläche früher viel Weiden- und anderes derlei Gebüsch sich befunden habe, möchte wohl außer Zweifel sein. Mit der Errichtung der Pfarrei erhielt auch das Lehel die Benennung „St. Anna-Vorstadt“. Damit nun die Erinnerung an den alten Namen erhalten bleibe, ward am 3. Aug. 1876 der von der Gewürzmühlstraße durchschnittene freie Raum „Lehelplatz“ benannt, eine Bezeichnung, die jedoch nach magistratischer Mittheilung an die k. Polizeidirektion vom 5. Okt. 1876 vorerst noch nicht gebraucht werden soll.

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