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Zieht unfern des Ostendes der Maximilian Straße und südlich der Maximilianbrücke, fast parallel mit dieser, über den ehemaligen Triftkanal und die Isar zur sogenannten Praterinsel.
Führt von der Hochstraße in das östlich der Au liegende Ackerland. Der Name besteht seit 10. Juli, resp. 1. Sept.1857*)
*) Nach der Vereinigung der Vorstädte Au. Giesing und Haidhausen mit der Hauptstadt am 1. Okt. 1834 wurden bald die Straßenbenennungen der neuen Bezirke rvidiert, welche zahlreich, oft ganz zufällig entstanden und durchaus nicht alle offiziell waren. Es handelte sich hier zunächst darum, die Namen der vielen Gäßchen, Winkel und Eckhäuser zu vermindern, die mit der Hauptstadt gleichlautenden zu beseitigen und überhaupt Ordnung zu schaffen. Diese Arbeit zog sich von 1855–57 hin und machte besonders in der Au große Schwierigkeiten, deren sieben Viertel, nämlich das weise, blaue, gelbe, grüne rothe, violette und die getrennten „Lüften“, sogar nicht vor dem 1. Sept. 1857 außer Gebrauch kamen.
Adalbertstraße.
Zur Erinnerung an den Prinzen Adalbert von Bayern, jüngsten Sohn König Ludwig I., geb. zu München 19. Juli 1828, gest. zu Nymphenburg 21 Sept. 1875. Sie erhielt 28. Juni 1827 von König Ludwig die Benennung „letzte Straße“, womit er den Wunsch ausdrücken wollte, daß keine weitere nördliche Paralleltraße entstehen möge; 1829 bekam sie ihren jetzigen Namen und ward 1842 bis zur Türkenstraße fortgesetzt.
Zu Ehren der Prinzessin Adelgunde von Bayern, dritten Tochter des Kronprinzen und nachmaligen Königs Ludwig I., geb. zu Würzburg 19. März 1823, vermählt mit dem Herzog von Modena 30. März 1842. Die Straße wird seit 26. August 1845 so genannt und hieß bis dahin „Persfabrik-Anger“.
Führt auf die städtischen Aenger, welche seit 1810 Theresienwiese genannt werden, und hieß bis August 1864 „Aengerweg“.
Das großartige Gebäude der Akademie der bildenden Künste ist deren Grenze nach Norden. Die Straße führt ihrenNamen seit 3. August 1876, resp. 1. Januar 1877.*)
*) Wo zwei oder mehrere Daten angeführt sind, ist der erste in der Regel der Tag der allerhöchsten Entschließung, während die folgenden Zeitbestimmungen sich auf magistratische Ausschreibungen beziehen. Im Einverständnisse mit der k. Polizeidirektion oder auch auf deren Antrag machte nämlich der Magistrat von der allerhöchsten Ermächtigung nicht sogleich Gebrauch, wenn z. B. eben die Volkszählung im Gange war, der Druck des amlichen Adressbuches bevorstand u. s. w.
Z. E. a. Francesco Albani, einen bedeutenden italienischen Maler, geb. 1578 zu Bologna und gest. dortselbst 1669.*) Die k. bayerischen Sammlungen bewahren mehrere Gemälde von ihm. Zwei Landschaften von seinem angeblichen, jedenfalls weningerberühmten jüngeren Bruder Johann Baptist, gest. 1668, besitzt die Galerie zu Schleißheim. Die Straße führt ihren Namen seit 3. Aug.1876, resp. 1. Jan. 1877.
*) Die sich mehrfach zeigenden Unvollständigkeiten in den Taufnamen, dann den Geburts- und Sterbedaten, sind vorerst nicht zu vermeiden gewesen. Bei lange verblichenen Persönlichkeiten wird solche Lücken selbst die gründlichste geschichtliche Forschung kaum mehr auszufüllen vermögen.
Der Weingastgeber Franz Albert, ein im letzten Viertel des verflossenen Jahrhunderts rühriger Bürger Münchens, war Besitzer des Gasthofes „zum goldenen Hahn“, des jetzigen als Gendarmerie-Kaserne verwendetetn Hauses Nr. 10 ter Weinstraße, von dem aus die enge Albertstraße zum Frauenplatz führt. Das Haus besaß ursprünglich Hans Wilprecht, von dem das anstoßende Stadtthor einige Zeit seinen Namen trug (s. Schäfflerstraße); dann gehörte es dem Partizier Ainwig dem Altmann, der die Erlaubnis erhielt, von dem Rückgebäude aus durch die Mauer auf „Unser Lieben Frauen-Freithof“ eine Thür machen zu dürfen, deren Spuren bis in die neuste Zeit zu sehen waren. Die Albertstraße hieß früher „Thaler„- und dann „Hahnengäßchen„.
Z. E. a. die Schlecht bei Alling, vier und eine halbe Stunde von München, 21.-22. Sept. 1422, zwischen Herzog Ludwig VII. dem Gebarteten von Bayern-Ingolstadt und den Herzogen Ernst und Albrecht von Bayern-München. Diese Tage gehören zu den blutigsten in der Epoche jener unseligen Bruderkämpfe, welche so düstere Blätter in der bayerischen Geschichte bilden. Das Treffen des zweiten Tages begann bei Puchheim am Fuße des Parsberges und zog sich im weiteren Verlaufe gegen Alling und Hoflach hin. Besonders die Tuchmachergilde der Münchner Bürger war es, welche tapfer für ihre Fürsten focht, das feindliche Centrum durchbrach und den Sieg hauptsächlich gewinnen half. – Alling, allingas (Ort des Allo) kommt urkundlich zum erstenmale 802 vor, dann wieder 1057 als Allingen. Hoflach (früher wahrscheinlich nur NAme eines Walsgebietes hofloh oder hofloch, wobei loh = Wald, Gehölz) ist Nebenkirche der PfarreiPuchheim und ward c. 1425 mit Beziehung auf den Sieg der Münchner herzoge als Votivkirche erbaut. Am ersten Gefechtstage gerieth nämlich der junge Herzog Albrecht in höchste Lebensgefahr; da gebobte der erlauchte Vater Ernst den Bau einer Kirche, wenn er seinen Sohn zu retten vermöchte und er entriß ihn glücklich den andringenden Feinden. Im Kirchlein zu Hoflach istv links an der Seitenwand ein altdeutsches großes Freskogemälde zu schauen, welches die bayerische Herzoge und ihre vornehmsten Ritter datstellt, wie sie dankend vor der Gottesmutter und ihren heiligen Verwandten knieen. Nachdem das Bild öfter mit wenig Glück restauriert worden war, erneuerte man es 1843 in gelungener Weise. – Die Allingstraße hat ihren Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877.
Zwei der ihn begrenzenden Straßen gestatten einen Ausblick nach den bayerischen Alpen. Er wird seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877 so genannt.
In ihrer südöstlicher Verlängerung erblickt man einen Theil des bayerischen Alpenkranzes. Sie trägt ihren Namen seit 19. Juli 1875, resp. 1. Jan. 1876, resp. 1. Jan. 1877.
Bildet die Verbindung zwischen der Diener- und Burgstraße (s. letztere) und führt zum „“Löweneck“ des alten Hofes (s. denselben).
Derselbe hieß in frühester Zeit einfach „Burg“ oder auch „Ludwigsburg“ und führt seinen heutigen Namen nach manchem Umbau zum Unterschiede von der zwischen 1384–92 wenigstens theilweise enstandenen „neuen Veste“ (siehe Residenzstraße). In einer Urkunde von 1398 kommt zum erstenmale die Bezeichnung „alte Veste“ vor, aus der dann 1827 „alter Hof“ ward-. — Nachdem Herzog Ludwig dem Strengen bei der ersten Kandestheilung von 1255 Oberbayern zugefallen war, verlegte er seinen Hof nach München, wo – wie es scheint – die Erbauung einer Burg bereits 1253 begonnen hatte. König und Kaiser Ludwig der Bayer (1294, resp. 1314 und 1328–47) vergrößerte und erweiterte den beschränkten Bau seines Vaters, indem er ihm den anstoßenden westlichen Flügel hinzufügte. Lag auch der Hauptbau noch innerhalb der alten Umfriedung, (s. Hofgraben) so drängte er doch durch eine Anzahl von außerhalb jener sich befindenden Nebengebäuden auch zur Vergrößerung und Verstärkung der Stadtbefestigung. Gleichwohl scheint die Burg selbst vor dem Brande von 1327, welche die halbe Stadt München in Asche legte, nicht sehr bedeutend gewesen zu sein. Kaiser Ludwigs Sohn, der Herzog Ludwig der Brandenburger (1347, resp. 49 und 1351–61), errichtete, an den obern erwähnten Seitenflügel anschließend, einen weiteren Bau, in welchem er auch residierte. Die Gränzen desselben sind noch deutlich zu erkennen, da er die Spuren eines im 16. Jahrhunderts stattgehabten Brandes trägt. An dieses Gebäude reiht sich bis zum heutigen Rentamtsgebäude – der Stelle der ehenmaligen, von Kaiser Ludwig erbauten, 1806 geschlossenen und 1815 leider abgerochenen „Lorenzerkirche“ – wieder ein kleineres Haus, das von jeher der Hofkeller war und dessen unterirdische Räume noch gegenwärtig zur Aufbewahrung des berühmten Einbockbieres benützt werden. Neben der bezeichneten Kirche befand sich das nördliche Burgthor, das heute als Durchgangsbogen aus dem alten Hofe auf den sogenannten „Hofgraben“ führt. Das rechts an dasselbe stoßende Gebäude, welche noch den hohen Giebel gegen Westen zeigt, war die „Hofkammer“ (dermalen dem Kreisarchiv Oberbayern eingeräumt) und der ganze östliche Trackt das „kurfürstliche Bräuamt“, das aber 1831 abgebrochern und an dessen Stelle jener große Bau errichtet wurde, in welchem sich zur Zeit die k. Steuerkatatster-Kommision befindet. An der südlichen Seite, dem Bräuamt benachbart, und gegen den noch stehenden „Altenhofthurm“ zu, der in die Burggasse führt, lag ein Gefängnis, welches man das „Schottenstübel“ hies, oberhalb desselben die herzögliche Dinerschaft wohnte. – Die „alte Veste“ blieb Sitz der regierenden bayerischen Herzoge bis Albrecht IV., den Weisen (1465–1508), der, als er am 3. Sept. 1467 Alleinregent geworden, die alte Vest, vielmehr das ihm neben derselben am 14. März 1466 zugewiesene Haus, verließ und seine Wohnung und Hofhaltung in die „neue Veste“ verlegte. Nur dessen Bruder Herzog Sigmund (s. Sigmundstraße) bewohnte noch ferner die alte Veste, bis er auch diese am 19. März 1474 seinem Bruder Albrecht abtrat, und von nun an abwechselnd die Schlösser Dachau, Grünwald, Rannhofen, Menzing und zuletzt das wahrscheinlich von ihm erbaute Blutenburg (s. Blutenburgstraße) bezog.
Die Bedeutung des Namens erscheint klar; wenn aber mehrere Lokalschriftsteller aus ihm folgerten, daß hier wahrscheinlich die früerste Ansiedelungen Münchens überhaupt, sowie speziell die der Stadt zu suchen seien, – die sogenannten „Mönchshöfe“ (Munichshöfe), kurzweg „bei den Mönchen, Münichen, apud monachos“ genannt, welche die Klöster Schäftlarn, Tegernsee und Wessobrunn hier besaßen- so liegt für eine solche Annahme selbst nicht der geringste Nachweis vor, und überdieß wäre dann sicher eine derartige Niederlassung sofort in das Weichbild der alten Stadt gezogen worden und nicht außerhalb derselben geblieben, wie solches wirklich der Fall gewesen ist. – Das Quartier „im Althain“, lag zwischen der Hackengasse (s. dieselbe) und dem Färbergraben, und ward von dessen Häusercopmplex jene Ecke, welche gegen die Herzogspitalgasse zu lag (Haus nr. 8) schon frühe als „Altheimereck“ bezeichnet, wovonn dann die jetzige Straße, einst als „Althamgasse“ bekannt, den Namen erhielt. Wohl zur Erinnerung an die einstige Lokalität „im Hagka“ ließ Jemand an dem erwähnten Eckhause zwei noch vor fünfzig Jahren sichtbare Hacken anmalen, welche die Veranlassung zu der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufkommenden Verunstaltung „Althammereck“ gaben. Im Novembe 1869 stellte der Magistrat die richtige Schreibweise der alten Benennung wieder her.. Dort, wo das heutige Altheimereck etwa in der Mitte sich hackenförmig biegt, ward in alten Tagen der Schweinemarkt abgehalten, und von daher stammt die bis in das dritte Jahrzehnt unseres Jahrhunders für die westliche (größere) Hälfte der Lokalität vorkommende, debe Bezeichnung „am Saumarkt“, die selbst heute noch hin und wieder vom Volke gebraucht wird. Doch war für diesen Theil des Altheimereckes, der Nähe des Damenstifts-Gebäudes wegen, vorrübergehend auch die Bezeichnung „Stiftsgasse“ üblich. – Ein Theil des „Althaim“ hieß früher „am oberen Elend“, indem im 13. Jahrhundert von der reichen und angesehenen Patrizierfamilie der Sentlinger dortselbst einzweites Pilgrimhaus (bezüglich des „ersten“ und des Begriffes „Elend“ s. Dreifaltigkeitsplatz) mit einem eigenen „Elendseelhaus“ und einem „Elendfreithof“ gestiftet ward. Diese „Sentlinger-Elendhaus“ ist das Haus Nro. 16 am Altheimereck mit seinem alterthümlichen hohen Giebel gewesen, das aber im Juni 1875 als gänzlich baufällig abgebrochen und an seiner Stelle ein neues, staatliches Gebäude errichtet wurde, wodurch zugleich in dieser Straße, deren in mehren Ecken und Winkel hervorspringende Häuser sich bisher unschön darstellten, eine künftig gerade Bauline begonnen werden konnte. Das zweite dazu gehörende Haus Nro. 15 war das „Elendseelnonnenhaus“ und beide wurden von der zur Pfarrei von U. L. Frau zählenden „Bruderschaft der Elenden“ (confraternitas exulum) besorgt. Dies im „Althaim“ befindliche Pilgerherberge nannte man zum Unterschiede von der am Dreifaltigkeitsplatze bestehenden „oberen Elend“. Der Name kommt in den Sal- und Grundbüchern der Stadt, sowie noch in den Münchner Tagblättern des 17. und 18. Jahrhunderts häufig vor. Der Armen- oder „Elendfreithof“ aber lag auf der sogenannten „Hofstatt“ (s. dieselbe). Erst 1780 ließ man das „Elendseelhaus“ als nicht mehr nöthig eingehen und kam die stiftung in das unlängst veräußerte Bart'sche Seelhaus (Nro. 6 der Herzogspitalstraße- s. Barthstraße); die letzer, nach Absterben der anderen übriggebliebene Seelnonne wurde eben dahin versetzt und hieß diese bis an ihr Ende noch die „Seelnonnenwaberl vom Elend“. Die Elendbruderschaft bestand zwar bis zu Ausgang des vorigen Jahrhunderts, aber, nachdem die Pilgrimhäuser aufgehört hatten, wurden ihre Einkünfte vom Stadtmagistrat in Verwaltung genommen.
Ein kleines Gäßchen am sogenannten Lehel, das sich an dem jenen Bezirk durchfließenden Isarkanal hinzieht.
Ein Fußpfad, der sich am scharf abfallenden, rechten Isarrande vom Zacherl-Keller in der Vorstadt Au bis zur Kirche der Vorstadt Giesing hinzieht. Er gehörte einst theilweise zur „Lohe“; seine schon früher übliche Benennung ist seit 7. März, resp. 1. April 1856 amtlich.
Der Auermühlbach ist hier durch einen größeren Häusercomplex geleitet. Der Name besteht seit 10. Juli resp. 1. Sept. 1857, vordem hieß diese Lokalität „innere Isarstraße“.
Schon 1328 wird urkundlich das „Schiffertor“ genannt, durch welches die Floßleute von der nahen oberen Lände an der Isar ein- und ausgingen. Durch baulicher Veränderung entstand aus ihm 1533 der „alte Einlaß“, welcher seinen Namen daher erhielt, weil man bei ihm, wenn einmal die anderen Thore geschlossen waren, noch in die Stadt gelassen werden konnte. Der Thorschluß fand im Winter um 9 Uhr, im Sommer um 10 Uhr Abends statt. Dieses Einlaßthor (innerer Einlaß) fielen 1826. Das „Einlaßthor durch den Wall“ nach dem Schifferthor, an welches sich die im Nov. 1829 wiederhergestellte alte Benennung der heutigen Straße knüpft, bestand von 1633 bis 1844. Der Einlaß zählte früher zur „Müllerstraße“.
Als die Verschönerungen in der Vorstadt Au zu Anfang dieses Jahrhunderts immer dringender wurden, ließ der dortige Landrichter Franz Xaver Steyrer vor allem die Hauptstraße verbessern. Neben derselben zog sich ein Graben hin, worin das Abwasser stehen blieb und faule Dünste verbreitete. Diesem Uebelstande half Stexrer dadurch ab, daß er 1806-7 einen Kanal graben ließ und so das stagnierende Wasser in die Isar ableitete, wodurch noch der weitere Vortheil entstand, daß jenes bei der Feuersbrunst angestaut zum Löschen gebrucht werden konnte. In dieser Weise möchte die von den Bewohnern gebrauchte Benennung der Lokalität zu klären sein, welche dann seit 10. Juli, resp. 1. Sept. 1957 amtlich ward.
Wohl einst der „gähe“ oder „gache“ Steig, vielleicht auch der „Gaissteig“, welcher zum hohen Rand des rechten Isarufers emporführte. Das einstmalige Leprosenhaus zur Heilung der Sondersiechen soll schon aus dem Jahre 1253, also aus der Zeit Herzog Ludwig des Strengen stammen; urkundlich sicher geschieht jedoch der „Leprosen auf dem Gasteige bei München“ erst 1295 Erwähnung. Die alte Kapelle ist längst verschwunden, die gegenwärtige Kirche gehört der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an. Das Nikolaispital für die Unheilbaren mußte 1861 den 1857 gewonnenen neuen Anlagen weichen, und kamen die Kranken einstweilen in das innere Irrenhaus in Giesing (s. Balanstraße), zu Anfang Okt. 1877 aber in den Neubau neben dem Krankenhause r. d. Isar. Die städtische Versorgungsanstalt für Arme ward 1796 auf den Gasteig verlegt, woselbst sich seit 1763 das astronomisches Observatorium befand, das sich selbst an der Stätte des einstmaligen „Schneeweißenburg-Schlössels“, genannt die „Schwanenburg“, erhob. Das heutige palastähnliche Pfründnergebäude ließ der Magistrat 1861-62 erbauen.
Der große Isarkanal, welcher östlich des alten (südlichen) Gottesacker hinläuft, in dessen Nähe sich schon 1454 das Glockengußhaus befand und an dem auch die „ober Lände“ eingerichtet ist, gab seinen Namen der ihm parallel ziehenden Straße.
Hier befindet sich, nördlich des Sendlinger Thores, der noch am deutlichsten, erhaltenen Theil des alten Stadtgrabens. Die Lokalität hieß früher „Grabenstraße“; der sie durchziehende Glockenbach wurde September 1879 ausgemauert und überwölbt.
Das Wort hat hier die Bedeutung von Kieselgeschiebe oder sehr groben Sand (altdeutsch greoz, grioz – Ufersand), auf welchem der nordöstliche Theil des Lehels erbaut ist. Vor Regulierung und Eindämmung des Isar befand sich hier eine mächtige Sand- und Kiesbank. Der obere Theil des Gries hieß früher „Schnazel“; eine Bierwirthschaft dortselbst trägt noch diesen Namen.
Zwei östlich Haidhausen, nahe der Burgfriedensgrenze liegende Ziegelein trugen seit c. 1830 den Namen „Neustein“. Während nun letzterer vorerst noch dem Besitz des Maurermeisters Schöpke verblieb, gab der Kirchenbauausschuß Haidhausen dem Ziegelstadel nebst Lehmgrund, welchen er 1855 käuflich erwarb, die Benennung „Kirchlein“, weil dort die Steine zum Bau der neuen Pfarrkirche erzeugr wurden. Der Gesammtname für beide Anwesen ist vom 7. März, resp. 1. April 1856.
Das Kostthor von Kaiser Ludwig dem Bayer erbaut, hieß wahrscheinlich bald nach seiner Entstehung, jedenfalls aber seit 1389 urkundlich „Graggenauerthor“, weil nämlich mit dem Beginne der Befestigungslinie von 1319 das Graggenauer Viertel (s. Plätzchen) theilweise zum Stadtinneren gezogen ward. Schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts, wo die Graggenau das hauptsächstlichte Gebiet für Gemüsezucht (Wurzgärtnerei) bildete und sich auch die herzoglichen Wurzgärten dort befanden, entstand die Benennung „Wurzerthor“. Das letztere erst im 17. Jahrhundert nach dem Anwohner „Wurzer“ (Gärtner) aufgekommen sei, ist weniger glaubwürdig. An diesem Thore wurde täglich das von dem Patrizier Martin Riedler, Mitglied des inneren Rathes, am, am Freitage vor Judica in der fasten 1449 (28. März) gestiftete „reiche Almosen“ an sechs Arme, anfänglich jedoch nicht in Geld sondern in Naturalien vertheilt (s. Riedlerstraße). Unter der Verwaltung des Magistrats und durch verschieden Wohlhäter vermehrten sich allmächlich die Mittel für eine größere Anzahl von ausgespeisten Dürftigen, und so entstand der Name „Kost-“ oder „Brodthor“,, welcher in den gleichzeitigen Salbüchern oft vorkommt. Die Benennung blieb, obgleich zuletzt das Almosen selbst auf den Frauenfreithof übertragen wurde. Durch das Kostthor wollten die partiotischen und tapferen Oberländer-Bauern, der getroffenen Verabredung gemäß, während der Christnacht von 1705 in die Stadt dringen, un die feindlichen Oesterrreicher zu vertreiben. Im 17. Jahrhundert hatte man den, später als Schuldnergefängniß benützen „Neuthurm“ an das Kostthor angebaut (s. Nezthurmstraße). Beide erfuhren bei Anlage der Maximilianstraße noch Schonung, theilten jedoch 1872 das Schicksal des Angerthores. Die letzten Steine des Kostthores verschwanden endlich nach Vollendung der Neubauten rückwärts des Hofbräuhaus-Areales im September 1879. Ein Theil der Lokalität „am Kostthor“ gehörte früher zur „Marstallstraße“. Das ehemalige „Kostthorgäßchen“ ist schon bei Beginn der Erweiterungsbauten in der Umgebung des Thores aufgegangen. Im Nov. 1869 stellte der Magistrat den alten Namen „am Kostthor“ wieder her.
Derselbe, früher „Gaisberg“ genannt, trägt seinen Namen unverkennbar symbolisch mit Beziehung auf den Kult der unbefleckten Jungfrau, der auf jener Höhe mit Vorzug gepflegt wurde. Johann Max v. Alberti, Bürgermeister von München, wollte auf der Anhöhe neben der Gaisreiter'schen Kapelle ein Klösterchen für einige Jungfrauen gründen. 1693 wurde der erste Stein hiezu gelegt, 1696 war es vollendet. In der Folge baute er dort auch eine Kirche in Form einer Rotunde, der unbefleckten Empfängniß Mariens geweiht, welche 1705 die Consecration erhielt. 1715 zogen Benediktiner-Nonnen aus dem Kloster Niedernburg zu Passau auf dem Lilienberge ein und wirkten dort bis zur Aufhebung ihres Stiftes 1803. Die Vermuthung, daß dieselben in ihren Garten Lilien pflanzten, kann neben der obigen Erklärung des Namens aufrecht bleiben. Als am 25. Juli 1806 die Au offiziell zur Vorstadt Münchens erklärt wurde, erhielt sie eine dreifache silberne Lilie über drei grünen Hügeln in das Wappen.
Die Erklärung liegt in der Bezeichnung selbst, die seit 7. März, resp. 1. April 1856 amtlich ist. Der Mühlbach hieß ursprünglich Auerbach und ward von Herzog Wilhelm V. ungefähr 20 Fuß breit und 6 Fuß tief bei Harlaching aus der Isar durch die Au geleitet. Seinen jetzigen Namen führt er erst seit Ende des vorigen Jahrhunderts.
Die herzogliche Villa Neudeck (schon 1416 war hier die „Neydegker Mahlmühle“ im Gang), die vielleicht mit der 1480 genannten „neuen Veste in der Au“ identisch ist, bestand als Jagdschlößchen jedenfalls unter Herzog Wilhelm IV. (1508-50). Der Name deutet auf einen mittelalterlichen Herrensitz „Nidegge“. Herzog Albert V. (1550-79) erweiterte die Besitzung zu einem Lustschloß nebst Hofgarten; dessen Sohn Wilhelm V. /1579-97), resp. 1626) gestaltete dieselbe, seiner Gemüthsrichtung entsprechend, zu einer großartigen Einsiedelei um. Am 3. Juni 1628 erfolgte die kirchliche Trennung der bisherigen Filiale „Giesing-Au“ von Bogenhausen, indem die Au zur selbstständigen „Pfarrei Neudegg“ erhoben ward. Kurfürst Ferdinand Maria überließ Neudeck 1660 den Paulanern. Bei der Auflösung des Klosters der letzeren (s. Paulanerplatz) kam der Garten in Privatbesitz und erhielt die Bezeichnung „Neudeckergarten“. Der alte Name ist am 10. Juli resp. 1. Sept. 1857 in das amtliche Straßenverzeichnis aufgenommen worden.
Ein auf der Höhe zwischen der Au und Giesing dort stehendes Haus mit Garten, wo die Verlängerung der Ohlmüller- und der Hochstraße sich treffen, gehörte noch zu Anfang dieses Jahrhunderts dem Banquier Nockher und ist heute als Gastwirthschaft „zum Nockhergarten“ bekannt. Hievon leitet sich die am 10. Juli, resp. 1. Sept. 1857 amtlich festgestellte Benennung ab. Der Nockherberg gehörte früher theilweise zur „ehemaligen“ Fraunhoferstraße (s. Ohlmüllerstraße), theils hieß er ehedem „Bergstraße“.
Z. E. a. die Prinzessin Amalie Auguste von Bayern, erste Zwillingstochter aus der zweiten Ehe des Kurfürsten und nachmaligen Königs Maximilian I. Joseph, geb. zu München 13. Nov. 1801, vermählt mit dem Prinzen Johann, späteren König von Sachsen, 21. Nov. 1822, gest. zu Dresden 8. Nov. 1877. Die Straße trägt ihren namen seit 1. Dez. 1812 und hieß vom 21. Nov. 1808 bis dahin „Freudenstraße“, damals jedoch nur von der Theresien- bis zur Löwen- (jetzt Schelling-) Straße reichend. — Die hier wie bei der Türken-, Barerstraße u. a. vorkommenden Abtheilungen in „obere“, „mittlere“ und „untere“ Straße entsprechen zwar bei der Länge vieler Verbindungen dem praktischen Verkehr, haben jedoch keinerlei amtliche Begründung.
Z. E. a. die Schlacht bei Mühldorf und Ampfing (s. Mühldorfstraße). Für ihre Benennung wie für jene der Gammeldorfstraße war deren Lage im Südosten der Stadt maßgebend, d. h. die Himmelsrichtung der Orte, bei welchen die für die bayerische Geschichte so bedeutungsvollen Schlachten vorfielen. Die Straße führt ihren Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Januar 1877.
Heißt bei der städtischen Baukommission zur Uunterscheidung von der ähnlichen Lokalität Haidhausens im inneren Geschäftsverkehr „Schwabinger Grube“. Die wenigen in einer Vertiefung stehenden Häuser erklären die Benennung von selbst.
Von dem Provinzialismus „Greppe“ abgeleitet, was einen vom Wasser ausgespülten Graeb bedeutet, der auch zum Fahrweg dient; also ist „in“ oder „an der Greppen“ so viel als „in“ oder „an einer Sandgrube, einem Hohlweg“. Die kleinen Wohnstätten Haidhausens, welche jene Bezeichnungen tragen, sind auch in ähnlicher Weise entstanden. Der ältere Name ward am 7. März, resp. 1. April 1856 amtlich.
Der Name rührt zweifellos von einem früher vor der jetzigen Ausdehnung Haidhausens hier gelegenen Oekonomiegute her, auf welchem mehr Milchwirthschaft als Gedreidebau betrieben wurde. „Auf der Schwaige“ und „an der Schwaige“ waren schon ältere Benennungen, die am 7. März, resp. 1. April 1856 in eine Bezeichnung zusammengefaßt wurden. Um das Gedächtnis an die frühere Lokalität zu bewahren, selbst wenn der heutige Straßennamen verschwunden sein wird, hat ihn die Balthasar Füger'sche Bierbrauerei als Firma angenommen. Der einstige Name dieser Straße war „Farbmachergasse“, weil sie zum Hause eines Gewerbsmannes führte, der Farben bereitete.
Der Angerthurm wird schon 1319 urkundlich genannt; die beiden an den äußeren Ring der Stadtmauer sich lehnenden halbrunden Thürme aber sind ähnlich wie beim Sendlingerthor, erst später(1398) erbaut. Während des Vierherzogenkrieges, als München von den herzoglichen Brüdern Ernst und Wilhelm belagert ward, schloß und vermauerte das Angerthor, und öffnete es ungeachtet des wiederhergestellten Friedens während vier Jahrhunderten nicht mehr bis zum 25. Okt. 1806, wo die Ausdehnung der Stadt die Freigabe dieser Passage nothwendig machte, obgleich dieselbe bis zur Stundenoch immer weniger belebt ist denn andere Aus- und Eingänge. Der hier einst überbrückte Stadtgraben wurde 1850 beim Bau der Schrannenghalle eingefüllt und 1851 der innere Hauptthurm des Angerthores abgerissen. Die Beseitigung des östlichen der beiden Nebenthürme erfolgte erst im Okt. 1869 und im Mai 1871 brach man den westlichen nebst der anstoßenden alten Stadtmauer ab, deren Zug gegen das vormalige Schifferthor hin (s. Blumenstraße) sich gleichwohl noch gut erkennen läßt. Die heutige Straße ist schon 1823 hergestellt worden, zählte aber früher zur „Müllerstraße“ und hat ihren jetzigen Namen seit 1. Dez. 1873, resp. März 1874, der das Gedächtnis an das „Angerthörl“ erhalten soll.
Z. E. a. die Schlacht bei Arcis sur Aube in Frankreich, 20. u. 21 März 1814, an der die Bayern, unter fekdmarschall Wrede das V. Armeekorps der alliirten Armee bildend, rühmlichen Antheil hatten. Sie wird seit 2. März 1826 auf Befehl König Ludwig I. so genannt und hieß vom 21. Nov. 1808 bis 1. Dez. 1812 je nach ihrer Entwicklung „Amalienstraße“ (vom botanischen Garten bis zum Königsplatz), „Ludwigstraße“ (vom Königsplatz bis zur Theresienstraße an nördlich). Die hierauf folgendende Gesamtbenennung „Friedrichstraße“ erhielt sie zum Gedächtniß an den Pfalzgrafen Friedrich Michael von Birkenfeld-Zweibrücken und Rappoldstein, den Vater König Maximilian I.
Ungefähr am Beginn derselben befand sich 1860 das unscheinbare Palais des Grafen Ludwig von Arco, geb. zu München 30. Januar 1773, gest. dortselbst 21. Aug. 1854. Er gehörte einem besonders um das bayerische Fürstenhaus, aber auch um die Armee wohlverdienten, aus Südtyrol stammenden, adeligen Geschlechte an und war Obersthofmeister der Kurfürstin Maria Leopoldine, Erzherzogin von Oesterrreich-Este, der zweiten Gemahlin Karl Theodors, mit der sich Arco 14. Nov. 1804 morganastisch vermählte. Nach seinem Tode ging das Palais, welches vor sich üppig grüne Wiesen und eine herrliche Kastanienallee, rückwärts einen großen hübschen Garten hatte, durch Kauf an den landwirthschaftlichen Centralverein über. Die Straße führt ihren Namen seit 17. Nov. 1862.
Z. E. a. die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam, berühmte Münchner Künstler; ersterer geb. zu Benediktbeuern 18. Sept. 1686, widmete sich der Malerei, letzterer zu geb. zu Tegernsee — unbekannt wann — war Bildhauer und Stukkatur-Arbeiter. Die von 1733—36 erbaute, jedoch erst nach ihrer gänzlichen Vollendung 22. Mai 1746 consecrirte und 1860 restaurierte Johanneskirche in der Sendlingerstraße ist der Brüder zum Theil auf eigene Kosten selbstgesetztes schönes Monument, allerdings zunächst im Geschmacke ihrer Zeit. Sie erbauten auch das Schlößchen Maria Einsiedel oberhalb Thalkirchen nebst einer Kapelle, die zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen ward. Cosams starb zu München 11. Mai 1739, Egid zu Mannheim 29. April 1750. Der Name der Straße besteht seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan 1877.
Auenstraße.
Zieht aufwärts des linken Isarufers in die zu lieblichen städtischen Anlagen verwandelten Isarauen. Ein Theil dieser Straße hieß früher „obere Isarstraße“, „Wasserstraße“ und „Baumstraße“; ihren heutigen Namen hat sie seit 1. Dez. 1873, resp. März 1874. — Die Benennung der benachbarten, am 3. Aug. 1876 genehmigten „Lenzstraße“, tritt nach magistratischer Mittheilung an die k. Polizeidirektion vom 5. Okt. gleichen Jahres vorerst nicht in Kraft.
Auerfeldstraße.
Führt in Verlängerung der Ackerstraße direkt in die südöstlichder Au liegenden Felder. Der Name ist seit 7. März resp. 1. Apr. 1856 amtlich. — Au [althochdeutsch Ouwa, Owe, auch Auwa, Ouwe und Awe, Awa] bedeutet eine insel oder Halbinsel, welche ein Fluß durch seine Arme bildet, oder überhaupt Wiesenland am Wasser. Währen die Au westlich immer vom Hauptbette der Isar begrenzt war, hatte sie ostwärts sicher einen kleineren Arm des Flusses, wie sich ja noch jetzt in dieser Richtung ein Kanal (der Auer-Mühlbach) hinzieht. Das die heutige Au schon in vorchristlicher Zeit betretbarer und wohl auch wohnlicher Grund gewesen, ist zwar nur eine Vermuthung, die sich auf verschiedene Römermünzen gründet, die man daselbst gefunden. Allein es nöthigt auch nichts, sogar wenn man die durch den Fluß stets gefährdeten Niederlassungen erwägt, das Entstehen der Au als Ansiedelung oder Ortschaft weit unter die Anfänge der Stadt München herabzudrücken, wie es bisher vielfach geschehen. Im Beginne des 15. Jahrhunderts bauten sich edle Familien, wie die Preysing und Haslang, in der Au Landhäuser mit Gartenanlagen, und zu Ende des 17. Jahrhunderts finden sich schon größere Wohnstätten auf der Höhe. Die erste Dult in der Au war am 6. Oktobrt 1796.
Zweigt sich unter einem rechten Winkel von der Auerfeldstraße ab und führt über die Braunauer-Eisenbahnline hinweg an das nordwestliche Eck des 1817 eröffneten, 1837 und 1851 erweiterten und seit 1876 auch für Giesing dienenden Auerkirchhofes, dessen Kapelle 1821 erbaut ward. Der Straßenname ist seit Ende 1867 amtlich.
So wird zunächst der abwärts der alten steinernen und der neueren Ludwigsbrücke (s. Zweibrückenstraße) liegende Theil der großen Isarinsel genannt. Beim Volke heißt sie manchmal auch „Kalkinsel“, während der nördliche Theil einer östlich gelegenen, von der Isar und dem Auermühlbach umflossenen Halbinsel die Benennung „Kohleninsel“ führt.
Da dieselbe weder eine Beziehung auf die Stadt Augsburg hat, noch in ihr ein Hauseigenthümer des Famieliennamens „Augsburger“ nachweisbar ist, so lag es nahe, an den Augsburger-Boten als Inwohner dieser Straße zu denken. Bestimmten Aufschluß hierüber gibt auch das Stadtgrundbuch nicht, doch kommt unter den ältesten Einträgen in diesem Gäßchen der Bürger und Augsburger-Bote Joseph Palmberger vor, welcher seit 12. Jan. 1809 auf einem Anwesen desselben 4000 fl. Ewiggeld liegen hat und 826 als gestorben erwähnt ist. Wahrscheinlich wohnte Palmberger der Augsburger Straße ganz nahe.
Z. E. A. Die Prinzessin Auguste Amalie von Bayern, erste Tochter aus der ersten Ehe des Pfalzgrafen und nachmaligen Kurfürsten und Königs Maximilian I., geb. Zu Straßburg 21. Juni 1788, vermählt mit dem Herzog von Leuchtender 14. Jan. 1806, gest. Zu München 13. Mai 1851. Die Straße führte ihren heutigen Namen vom 21. Nov. 1808 an zuerst nur von der Dachsuer- bis zur jetzigen Briennerstraße hieß damals „Friedrichstraße“. Die Gesammtbenennung datiert vom 1. Dezember 1812.
Deren ganze nordwestliche Seite bildet das ehemalige Augustinerkloster. Im Westen außerhalb der Stadt dehnten sich in alter Zeit Besitzungen des Kloster Schäftlan aus, auf welchem Feldbau und zwar vermuthlich vorzugsweiser Haberbau betrieben ward, daher man diese Gegend „auf dem Haberfelde“ nannte. Dort stand schon i frühen Tagen ein Kirchlein des heil. Johannes. Herzog Ludwig der Strenge erbaute nun 1281 für die Eremitenbrüder des Ordens des hl. Augustinus zu jenem kleinen Gotteshaus ein Klösterchen, welches anfänglich sehr unbedeutend gewesen sein mag, denn schon wenige Jahre darauf fasste dessen Sohn den, Herzog Rudolf I., der Stammler, wie aus dem Wortlaute der Stiftungsurkunde vom 4. April 1294 hervorgeht, den Entschluß, für sich und Namens seinesa Bruders Ludwig, des nachmaligen Kaisers, den Augustinern ein neuees, größeres Kloster zu bauen. Es ist wohl anzunehmen, daß dieser Bau schon längere Zeit vor Errichtung der Stiftungsurkunde begonnen worden sein wird, denn bereits unter dem 23. Mai 1294 erwirkten die Augustiner wegen Mangels der zum Fort- und Ausbau des Klosters nöthigen Geldmittel von dem Bischof Heinrich von Regensburg einen vierzigtägigen Ablaß. Die gänzliche Vollendung des Klosters und der Kirche erfolgte 1296 und am 2. Mai dieses Jahres, und zwar gleich nach der Einweihung des Chores der neuerbauten Franziskanerkirche, (s. Max-Joseph-Platz) geschah auch die Einweihung der Augustinerkirche durch den Bischof Emicho von Freising. Das die Augustinerkirche bei der großen Feuersbrunst am 14. Febr. 1327 gänzlich vernichtet worden sei, ist vollkommen irrig. Hingegen aber entstand Montag nach Georgi (25. April) 1429 ein Brand, welcher das Augustinerkloster und die Kirche verzehrte. Noch war letzteres nicht völlig wiederhergestellt, als am 1. Mai 1434 Mittags eine durch Mordbrenner gelegt Feuersbrunst das im Wiederaufbau begriffene Augustinerkloster sammt Kirche einäscherte. Nur langsam ging nach diesem doppelten Unglücke der großen Kosten wegen die Wiedererichtung der abgebrannten Gebäude von statten; erst am 1. Okt. 1449 wurden einige Altäre der neuenstandenen Kirche durch Peter Ulmer von Gmund, Weihbischof von Freising, benedicirt, und einige Zeit später die vollendete Kirche selbstconsecrirt. 1458 fand man es für nöthig, das Gotteshaus zu vergrößern. Auch diese Kirche blieb von dem Restaurationsfieber zu Anfang des 17. Jahrhunderts nicht verschont; 1620 mußte die Gothik der Renaisannse weichen. Um die Einkünfte des Klosters zu vermehren, ließ Prior Johann Baptist Inninger, ein geborenen Münchner, auf dem anstoßenden Klostergrunde in der Löwengrube, sowie auf dem dazugehörigen des Augustinergäßchen 1669 eine Reihe von gebäuden (die Häuser Nro. 1 bis 5) als „Miethstock“ erbauen, welche heute noch der „Augustinerstock“ heißen. 1803 fiel auch das Augustinerkloster der Säkularisation zum Opfer. Die großartige Kirche ist seit 1804 als Mauthhalle verwendet. – Wenn es richtig, daß die frühere Benennung der Liebfrauenstraße (s. dieselbe) „Freimannergäßel“ einst auch das Augustinergäßchen trug, dann darf vielleicht ein ehemaliger Zusammenhang beider angenommen werden.
Der Grund für diese schon alte Benennung liegt nahe; aus dem Wildwuchs ward zuletzt eine Baumkultur. Seit 7. März, resp. 1. April 1856 unterscheidet man eine „äußere“ und „innere“ Birkenau, die beide selbst wieder aus der „Birkenau“, „zur Lohe“ und „bei den Pfaffenhäusern“ hervorgingen.
Sie zieht im Lehel hart am linken Isarufer hin.
Durch die weitere Entwicklung der Maximiliansstraße nach Osten entstandene Name ist amtlich seit Ende 1867.
Die „Wienerstraße“ durchzieht Haidhausen seiner ganzen Länge nach und theilt es gleichsam in eine kleiner und größere Hälfte; nach erfolgter Gabelung fast am Ende Haidhausens läuft sie mit dem einen Arme über Wasserburg und Salzburg, mit dem anderen über Mühldorf und Braunau nach Wien, weßhalb die Gesammtbezeichnung früher auch „Braunauerstraße“ lautete. Der schön ältere jetzige Name ward am 7. März, resp. 1. April 1856 amtlich; die Unterscheidung in „äußere“ und „innere Wienerstraße“ gehört erst der Neuzeit an.