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Beschreibung: Sie wird nach einem der ältesten Geschlechter Münchens benannt; vornehm und reich hat es sich noch das dankbare Andenken der Nachwelt erhalten. Die „Ridler“ (Riedlaer) spielten im Stadtmagistrat stets eine bedeutende Rolle und machten bis in die Neuzeit dauernde Stiftungen für das allgemeine Wohl Münchens. In den Adelsstand erhoben, schrieb sich die Familie später „Ridler auf Johanneskirchen“; sie erlosch um 1780. Die Straße trägt deren Namen seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878. – Bereits 1295 schenkte der Patrizier Heinrich Ridler (gest. 1314) einem kleinen Convente frommer Frauen und Jungfrauen, welche sich dem Diente der Kranken und Sterbenden verbunden hatten, ein Häußchen an der hinteren Schwabingergasse (heute Theatinerstraße). Als das Wirken des Convents sich vergrößerte, und die Zahl der Frauen sich auf zwölf vermehrte, versetzte genau hundert Jahre später Gabriel Ridler letztere in ein geräumigere Haus unfern der vorderen Schwabingergasse (jetzt Residenzstraße), stattete dieses mit Kapitalien aus und erbaute neben ihm eine den beiden Heiligen JOhannes dem Täufer und Johannes den Evangelisten gewidmete Kirche, welche, 1409 eingeweiht wurde. Diese Kirche befand sich über einer Stiege hoch angebracht, wovon der Convent der Schwestern des dritten Ordens des hl. Franziskus nachmals gewöhnlich das Kloster „auf der Stiegen“ hieß (s. Max-Joseph-Platz). So war das erste Ridler'sche Seelhaus allmählich in ein Kloster übergegangen, wiewohl die Schwestern erst 1483 auf höheren Befehl förmliche Ordensgelübde leisteten. 1494 wurde das Kloster durch Ankauf des Hauses und der Hofstatt des Christoph v. Pienzenauer abermals vergrößert, nahm 1583 die Klausur an, verfiel aber 1782 der Auflösung. Man brach die Klostergebäude bis auf die äußeren Mauern ab, welche man zur Erweiterung der Residenz verwendete, theils in ein neu gebautes Haus bei den Elisabethinerinen (s. Mathildenstraße) und wies die Einkünfte der Stiftung der vom Kurfürsten Karl Theodor am 14. Dez. 1781 gegründeten Maltheser-Zunge zu. 1803 wurden die noch lebenden Nonnen förmlich säkularisiert, erhielten eine Wohnung im sogenannten „Gejaidamtshause“ in der Sendlingergasse (gegenwärtig Nro 61 dortselbst, erbaut von den Brüdern Asam- s. Asamstraße – jetzt der Stadtgemeinde gehörend) und mußten weltliche Kleidung anlegen. – Die Brüder Gabriel und Vinzenz Ridler bewerkstelligten aus ihrem Vermögen 1380-85 den Wiederaufbau der abgebrannten Franziskanerkirche (s. Max-Joseph-Platz). – Vor allen Geschlechtsgenossen aber zeichnete sich Martin Ridler, innerer Stadtrath, aus, durch die Stiftung des sogenannten „reichen“ oder „goldenen Almosens“ 1449 (s. Kostthoe, am), das heutigen Tages noch in der Art besteht, daß 1805 und resp. 1819 das Vermögen dieser Gründung, welches vor einigen Jahren schon mehr als 80,000 Gulden angewachsen war, mit dem allgemeinen Krankenhause vereint worden ist. – Das zweite Ridler'sche Seelhaus „am oberen Elend“ (s. Altheimereck) gehört vermutlich erst dem 15. oder 16. Jahrhundert an und lag neben dem Sendlinger'schen. Seine Verwaltung war um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in den Händen einer Wittwe M. A. v. Golling, geb. Ridler, gegen Ende desselben hob man es auf und verkaufte es an einen Strumpfwirker. Näher Aufschlüsse fehlen.