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Beschreibung: 130. Dienerstraße. Verbindet, vom neuen Rathause abzweigend, den Marienplatz mit der Residenzstraße beim ,,englischen Hof«. Eine der ältesten Straßen der Stadt, welche nach einem reichen Rittergeschlechte ,,Dyener«, »Dinaer« oder »Diner« **) genannt wurde, das ein Haus in der derselben besaß, ansehnliche Aemter beim Stadtmagistrate bekleidete und 1335 urkundlich zum erstenmale vorkommt. Ein »Diener« zeichnete sich auch in der Schlacht bei Alling aus. Die Straße selbst war durch das sogenannte (vordere) »Schwabingerthor« abgeschlossen, welches nach der Stadterweiterung als Turm stehen blieb. Dieser hieß früher das Tümlingerthor, in dessen Turm die Stadtarmbrüste und Pfeile aufbewahrt wurden *) und erhielt um 1400 nach dem ihn bewohnenden Stadtschreiber Peter Krümbel die Benennung ,,Krümbleinsturm«, hieß später (1615) »Muggenthaler-«, dann »Larosee-, und seit 1796 »Polizeiturm«, wohl auch »Larosee-
bogen« bis er 1842 wegen Baufälligkeit verschwand. Am Schwabingerthor wohnten die reichen Patrizier, Schreiber am Graben. Die außerhalb desselben über den Stadtbach führende Brücke wurde im Jahre 1411 von Stein erbaut. Bei der Erweiterung des Gasthauses zur blauen Traube (Haus Nr. 11), nunmehr englischer Hof, welcher so zu sagen mit dem einen Fuße in der alten innern, mit dem andern in der äußeren Stadt steht, verschwand die letzte Spur dieser Brücke. Das frühere »St. Peters-Eck«, nunmehr Hans Nr. 10 gehört heute zur Dienerstraße. Als der Weinhandel in München
noch blühte, und öffentlicher Weinmarkt gehalten wurde (s. Weinstr.), war das Haus Nr. 20 (früher Cafe und Hotel Garni SchafFroth) der Weinstadel für die unter dem Reife seilgebotenen Weine.
**)Münchens Geschichte 1138—18()6 von K. Th. Heigel S. 5; J. M. Mauer, Münchener Stadtbuch S. 46 u- 198. Ob. Arch. XI. 66, 225, 235. Lipowöth, Uhrgeschichte I, 230.
*)Oberb. Arch. XI, 226.