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Beschreibung: 196. Gabelsbergerstraße. Zweigt von der Amalienstraße am Beginne derselben in nordwestlicher Richtung ab, schneidet die Türken-, Barer-, Arcis-, Louiseu-; Augusten- und Schleißheimerstraße und endet an der Dachauerstraße. Zur Erinnerung an Franz Xaver Gabelsberger (Pilotybild 124) *), geb. zu München 9. Februar 1789 als der Sohn eines Hofblasinstrumentenmachers. In der einfachen Stellung eines Sekretärs beim Staatsministerium des Innern brachte er nach 30jähriger mühevoller und zeitraubender Anstrengung die Erfindung der Stenographie zu stande, d. i. die Kunst eine Rede ebenso schnell nachzuschreiben, als sie gesprochen wird. Nun drang der Ruf seines Namens weit über die Grenzen Deutschlands hinaus und Gabelsberger hatte die Freude, an seinem Lebensabende dem Ergebnis seiner Forschungsarbeit die allgemeine Anerkennung gesichert zu sehen. Er starb den 4. Januar 1849 in dem Hause Nr. 10 an der Gabelsbergerstraße Sein Andenken ehrte König Maximilian II. indem er obiger Straße im Jahre 1862 diesen Namen verlieh.
Früher hieß sie vom 21. November 1808 bis 1. Dezember 1812 je nach ihrer allmählichen Entwicklung »Ritterstraße« (von der Jäger-
bis zur Barerstraße), »Theresienstraße« (von der Barers bis zur Lonisenstraße), «,Apollostraße« (von der Louisen- bis gegen die Schleißheimerstraße), dann trug sie bis 2. März 1826 die Gesamtbenennung »Ludwigstraße« und endlich nannte man sie bis 1862 »Kasernstraße«. Zu der an dieser Straße nach Gottgetreus Plan im gotischen Styl zumeist aus Backstein erbauten Markuskirche (zweite protestantische Kirche) wurde am 10. November 1873 der Grundstein gelegt und dieselbe am 28. Oktober 1877 eingeweiht.
*) Vgl. Sammler, Jahrgang 1889, Nr. 19: Stumpf Denkwürdige Bayern, S. 447.