Rambaldi(1894) - Lilienstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 380. Lilienstraße.Zieht in der Au als eine der bedeutendsten Straßen dieser Vorstadt von der Ludwigsbrücke bis zum Mariahilfsplatze in südwestlicher Richtung. Sie erhielt diesen Namen, weil sie sich am Fuße des Lilienberges hinzieht. Möglich ist auch, daß die Benennung von dem Klösterchen „Lilienthal“ der Paulanerinnen herrührt, das dort stand, wo sich heute Schul- und Pfarrhaus befinden. Zwei Schwestern des 3. Ordens, namens Margarethe Widman und Maria Elisabetha Kölbinger wohnten mit anderen dieses Ordens auf dem Lilienberge, als Maria Franziska von Alberti die Benediktinerinnen kommen ließ. Es blieb denselben die freie Wahl entweder den Orden des hl. Benedikt anzunehmen, oder das Kloster zu verlassen, worauf alle bis auf obige zwei den Orden des hl. Benedikt angenommen haben. Diese zwei Paulaner Nonnen zogen sodann, von einer Handelsfrau Zeugard unterstützt, im Jahre 1703 in das Lilienthal herab, und erbauten sich daselbst eine Kapelle und Wohnhaus mit 5 Zellen, welche erstere zu Ehren des hl. Joseph eingeweiht wurde. Die Kaiserin Amalie vermehrte ihre Stiftung und Kurfürst Maximilian Ill. genehmigte ihnen am 14. Juni 1754 einen Grund zur Anlage eines Gartens und eines Friedhofes. In der Folge beschäftigten sich diese Nonnen mit Schulunterricht, der bis zur Säkularisation gegeben wurde. Die Straße hieß früher in ihrem südlichen Teile »Kreuzgasse«; ihr heutiger, jedenfalls alter Name ist seit 10. Juli, resp. 1. September 1857 dem städtischen Straßenverzeichnisse einverleibt. Durch Demolierung von vier Häusern im Mai 1876 erfuhr sie eine sehr zweckmäßige Erweiterung.


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