Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Beschreibung: 384. Liposwksystraße. Verbindet mit der Claude-Lorrianstraße
in Giesing unfern der Schreyer-Kultur parallel laufend, den Claude-Lorrainplatz mit der Thüringerstraße nächst dem Simbacher-Bahndamm,
wobei sie von der oberen Weiden-, Franken-, Pfälzer-, Schwaben-
und Sachsenstraße geschnitten wird. Zur Erinnerung an Josef Felix
Lipowsky *), einen um die bayerische und speziell um die Stadtgeschichte
viel verdienten Schriftsteller, geboren zu Wiesensteig in Württemberg
25. Januar 1764, gestorben als pensionierter k. Zentralrat und
Stände-Archivar zu München 20. März 1842, wohin er 1769 und
1780 vorübergehend, 1788 dauernd gekommen war. Das Ehrenbürgerrecht Münchens konnte Lipowsky, der treu mit den Münchnern
die schwersten Zeiten und Leiden teilte und sie milderte, wo er konnte,
trotz des hiefür zweimal gemachten Vorschlages nicht erhalten. Erst
im Jahre 1883 hat der Magistrat aus eigener Initiative demselben
nachträglich eine würdige Ehrung erwiesen, indem er Beschluß gefaßt
hat, die Büste dieses in Bayern und die Stadt München so hoch
verdienten Mannes in den Arkaden des südlichen Friedhofes zu der
Reihe von Büsten anderer durch ihre Verdienste um München berühmt
gewordener Männer aufzustellen. Die Büste ist von Hautmann aus-
geführt. Von seinen vielen Schriften verdienen hervorgehoben zu
werden: ,,Bayerisches Künstler-Lexikon«, ,,Bayerisches Musiklexikon«,
»Urgeschichte von München«, ,,Bildnisse der Regenten Bayerns aus
dem Wittelsbacher k. Stamme«, »Geschichte der Vorstadt Au« 2e.
Auch sein Vater Johann Anton hat den Namen Lipowsky als
bayerischer Gelehrter und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften ehrenvoll bekannt gemacht. Die Straße trägt seinen Namen
seit 3. August 1876, resp. 1· Januar 1877. Auch hat der Magistrat
das Andenken von Felix J. Lipowsky 1861· durch eine« Gedenktafel
an dessen Sterbehaus in der Weinstraße geehrt.
*) Es ist unmöglich, hier alles aufzuzählen was Lipowsky in den schweren
Kriegsjahren 1796, 1800 und 1809 für München durch persönlichen Mut leistete.
Näheres hierüber Sammler Jahrg. 1883 Nr. 149 S. 8: Lipowsky Urgeschichte
ll., S. 309 und 487 ff. und die Auszüge aus dessen Selbstbiographie (Oberb.
Arch. Bd. Xll., 84.)