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Beschreibung: 461. Nymphenburgerstraße.Beginnt am Stiegelmayerplatze, zieht sich nordwestlicher Richtung gegen Neuhausen, wobei
sie von der Sandstraße gekreuzt wird, und geht dann, nachdem sie hier (Neuhausen) die Maillinger-, Fabrik-, Blutenburger-, Schul-,
Hirschgarten-, Winthir-, Volkart-, Roman- und Renatastraße einerseits und die Alfons-, Albrecht- und Kasernstraße anderseits aufgenommen hat, nach Nymphenburg *). Die Nymphenburgerstraße
verdankt ihren Ursprung dem kgl. Lustschloße gleichen Namens und
entstand mit diesem, indem die Kurfürstin Adelheid, die Erbauerin
des Mittelpavillons, sie vom Schwabingerthor nach Nymphenburg anlegen ließ. Sie hieß, weil sie damals nur von den fürstlichen Personen und ihren Gästen benützt wurde, der »Fürstenweg« und soll
ihre große Lindenallee erst 1758 erhalten haben. Nymphenburg
hieß früher Kemnaten, althochdeutsch chemenata. Kemenate, ein mit
einer Feuerstätte (chaminus) versehenes Gemach. Dieser Ortsname
deutet aus hohes Alter; da es jedoch mehrere in Altbayern gibt, so
läßt sich vor dem 13. Jhrdt. nur schwer ein hieher bezügliches
Ereignis feststellen. Man unterschied ein Ober- und Niederkemnaten,
welche beiden Orte, oder besser, Schwaigen, zu Anfang des 16. Jhdts.
als Hofmark von den bayerischen Herzogen als Lehen vergeben
wurden. Am 1. Juli 1663 wurde Kemnaten von den Gaßnerischen
Erben an den Kurfürsten Ferdinand Maria verkauft, welcher den
neu erworbenen Sitz aus Anlaß der Geburt des Kurprinzen Max
Emanuel seiner Gemahlin Adelheid voll Savoyen schenkte. Diese
wandelte nach Herstellung des 1663 begonnenen neuen Schlosses den
alten Namen »Kemnaten« in »Nymphenburg« und Kurfürst Max Ill.
(1745—77) vollendete das eigentliche Hauptschloß wie sämtliche
Nebengebäude.
*) Vgl. Bayerische Bibliothek 25. Band.