Rambaldi(1894) - Nymphenburger Straße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 461. Nymphenburgerstraße.Beginnt am Stiegelmayerplatze, zieht sich nordwestlicher Richtung gegen Neuhausen, wobei sie von der Sandstraße gekreuzt wird, und geht dann, nachdem sie hier (Neuhausen) die Maillinger-, Fabrik-, Blutenburger-, Schul-, Hirschgarten-, Winthir-, Volkart-, Roman- und Renatastraße einerseits und die Alfons-, Albrecht- und Kasernstraße anderseits aufgenommen hat, nach Nymphenburg *). Die Nymphenburgerstraße verdankt ihren Ursprung dem kgl. Lustschloße gleichen Namens und entstand mit diesem, indem die Kurfürstin Adelheid, die Erbauerin des Mittelpavillons, sie vom Schwabingerthor nach Nymphenburg anlegen ließ. Sie hieß, weil sie damals nur von den fürstlichen Personen und ihren Gästen benützt wurde, der »Fürstenweg« und soll ihre große Lindenallee erst 1758 erhalten haben. Nymphenburg hieß früher Kemnaten, althochdeutsch chemenata. Kemenate, ein mit einer Feuerstätte (chaminus) versehenes Gemach. Dieser Ortsname deutet aus hohes Alter; da es jedoch mehrere in Altbayern gibt, so läßt sich vor dem 13. Jhrdt. nur schwer ein hieher bezügliches Ereignis feststellen. Man unterschied ein Ober- und Niederkemnaten, welche beiden Orte, oder besser, Schwaigen, zu Anfang des 16. Jhdts. als Hofmark von den bayerischen Herzogen als Lehen vergeben wurden. Am 1. Juli 1663 wurde Kemnaten von den Gaßnerischen Erben an den Kurfürsten Ferdinand Maria verkauft, welcher den neu erworbenen Sitz aus Anlaß der Geburt des Kurprinzen Max Emanuel seiner Gemahlin Adelheid voll Savoyen schenkte. Diese wandelte nach Herstellung des 1663 begonnenen neuen Schlosses den alten Namen »Kemnaten« in »Nymphenburg« und Kurfürst Max Ill. (1745—77) vollendete das eigentliche Hauptschloß wie sämtliche Nebengebäude.

*) Vgl. Bayerische Bibliothek 25. Band.


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