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Beschreibung: 467. Öfelestraße. Verbindet in Giesing den Ettlingerplatz
mit der Humboldtstraße. Zur Erinnerung all Andreas Felix von
Öfele *) (Pilotybild 10), einen ausgezeichneten bayerischen, besonders
durch die Herausgabe der Scriptores rerum boicarum um die vaterländische Geschichte hochverdienten Gelehrten, geb. 17. Mai 1706 zu
München, gest. dortselbst als kurfürstlicher Rat und Hofbibliothekar
4. Febr. 1780. Öfele war zuerst Bibliothekar an der deutschen
Nationalbibliothek in Löwen (1727—30) und lebte dann vor seiner
Berufung nach München mehrere Jahre (1730—34) in Paris, wo
er sich die gesellschaftlichen Formen und jene geistige Gewandtheit aneignete, die ihn so vorteilhaft auszeichneten Seit 1735 Erzieher des
Herzogs Clemens und seit 1746 Hofbibliothekar, verließ er fortan
seine Geburtsstadt, geringe Unterbrechungen durch Reisen abgerechnet,
nicht mehr. Sein Zögling, der spätere Gatte der unvergeßllchen
Herzogin Maria Anna, hatte ihn nämlich 1738 zum geheimen
Kabinetssekretär erwählt, eine Stellung, die er bis zu dessen am
6. Aug. 1770 erfolgten Tode bekleidete, worauf er Privatsekretär
der patriotischen Herzogin-Witwe wurde. Öfele war ein bescheidener,
freundlicher und wohlthätiger Mann. von Einfachheit des Wandels,
Wahrheitsliebe und Charakterfestigkeit, das Muster eines würdigen
Gelehrten. Die Straße ist seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan 1877
nach ihm benannt.
*) Stumpf, denkwürdige Bayern S. 224: Baader, Bayer. Gelehrtenlexikon.