Rambaldi(1894) - Oefelestraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 467. Öfelestraße. Verbindet in Giesing den Ettlingerplatz mit der Humboldtstraße. Zur Erinnerung all Andreas Felix von Öfele *) (Pilotybild 10), einen ausgezeichneten bayerischen, besonders durch die Herausgabe der Scriptores rerum boicarum um die vaterländische Geschichte hochverdienten Gelehrten, geb. 17. Mai 1706 zu München, gest. dortselbst als kurfürstlicher Rat und Hofbibliothekar 4. Febr. 1780. Öfele war zuerst Bibliothekar an der deutschen Nationalbibliothek in Löwen (1727—30) und lebte dann vor seiner Berufung nach München mehrere Jahre (1730—34) in Paris, wo er sich die gesellschaftlichen Formen und jene geistige Gewandtheit aneignete, die ihn so vorteilhaft auszeichneten Seit 1735 Erzieher des Herzogs Clemens und seit 1746 Hofbibliothekar, verließ er fortan seine Geburtsstadt, geringe Unterbrechungen durch Reisen abgerechnet, nicht mehr. Sein Zögling, der spätere Gatte der unvergeßllchen Herzogin Maria Anna, hatte ihn nämlich 1738 zum geheimen Kabinetssekretär erwählt, eine Stellung, die er bis zu dessen am 6. Aug. 1770 erfolgten Tode bekleidete, worauf er Privatsekretär der patriotischen Herzogin-Witwe wurde. Öfele war ein bescheidener, freundlicher und wohlthätiger Mann. von Einfachheit des Wandels, Wahrheitsliebe und Charakterfestigkeit, das Muster eines würdigen Gelehrten. Die Straße ist seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan 1877 nach ihm benannt.

*) Stumpf, denkwürdige Bayern S. 224: Baader, Bayer. Gelehrtenlexikon.


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