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Beschreibung: 471. Orleansplatz.Bildet die große, halbbogenförmige Anlage vor dem Ostbahnhofgebäude und ist von der Wörth-, Heißenburger- und Orleansstraße umgeben. Zur Erinnerung an die Einnahme von Orleans am 11. Okt. 1870. Bei Orleans an der Loire wurde im deutsch-französischen Kriege von 1870-—71 heftig gekämpft. Der bayerische General von der Tann war im Auftrage des Oberkommandos der lIl. Armee (Kronprinz Friedrich Wilhelm) am 6. Ott.1810 mit seinem bayerischen Armeekorps und je einer preußischen Infanterie- und Kavallerie-Division von Paris aus gegen Orleans vorgerückt, da sich in der Umgegend größere französische Truppenmassen gesammelt hatten. Der Kronprinz selbst war mit der Einschließung von Paris beschäftigt. Schon am 11. Okt. abends war die Stadt Orleans in den Händen der Deutschen. Ende Oktober nahte jedoch die an Zahl weit überlegene französische Armee heran der ein einzelnes deutsches Armeekorps wie das bayerische nicht gewachsen war. General von der Tann mußte sich deshalb bis zum Eintreffen der Hilfstruppen zurückziehen, was er mit meisterhaften Geschicke bewerkstelligte (s. Coullniersplatz). Aber schon wenige Tage darauf traf der Großherzog von Mecklenburg mit 2 Divisionen ein; der Feind wurde ausgehalten, und Ende November, als auch noch die vor Metz freigewordene Il. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl anlangte, wurden die Franzosen zurückgeworfen und Orlean am 4. Dezbr. um Mitternacht wieder von den Deutschen besetzt. Von nun an blieb diese bedeutende Stadt das Hauptquartier der II. deutschen Armee, bis diese im Januar 1871 zur Verfolgung des Feindes sich weiter östlich wendete (s. Orleansplatz).