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Beschreibung: 551. Rottmannstraße. Verbindet, fast von der Mitte der
Augustenstraße in nordwestlicher Richtung abzweigend und die Schleißheimerstraße kreuzend, erstere mit der Dachauerstraße. Zu Ehren des
Kunstmalers Karl Rottmann, geb. 11. Jan. 1798 zu Handschuchsheim bei Heidelberg. Derselbe siedelte 1822 nach München über. Angeregt
von der nahen Gebirgsnatur, stellte er den nüchternen Erzeugnissen
der älteren Schule Werke gegenüber, in denen er vor allem die Hauptformen der Landschaft zu charakterisieren und mit Linien und Farben
eine durchaus ideale Wirkung zu erzielen wußte. So ward Rottmann
der Gründer einer neuen stilisierenden Schule· Eine waldige Höhe
an den östlichen Ufer des Starnbergersees, wo Rottmanni mit Vorliebe seinen Studien oblag. erhielt später den Namen »Rottmannhöhe«,
und ist gegenwärtig ein von Münchnern gern besuchter Ausflugsort,
woselbst ihm seine Kunstgenossen ein Denkmal errichteten. Das Jahr
1826 führte ihn nach Italien, von wo er 1828 zurückkehrte. Die
großartige Auffassung der nach dieser Reise ausgeführten Landschaften
bestimmte König Ludwig I., ihm einen Cyklus von 28 italienischen
Landschaften aufzutragen, welche er in den Jahren 1829—33 in den
Arkaden des Hofgartens in Fresko ausführte. Sie sind Meisterwerke der
historischen Landschaft, leider aber widerfahren ihnen nicht allein durch
den Einfluß des Klimas, sondern auch von Zeit zu Zeit durch Leute,
deren Bosheit ebenso groß ist, als die Roheit und Feigheit, womit
sie heimlich so edle Kunstwerke verderben, Beschädigungen. 1834 ging
er im selben Auftrage nach Griechenland, um Studien für eine Anzahl von Landschaften zu sammeln, welche unter den nördlichen Arkaden des Hofgartens ihren Platz finden sollten, denen aber in der
neuen Pinakothek ein eigener, nach ihm benannter Saal eingeräumt
wurde. Er starb 6. Juli 1850 in München. Die Straße trägt seinen
Namen seit 5. Sept. 1872. In der Ruhmeshalle befindet sich seine
von Bandel modellierte, 1853 von Arnold Lossow ausgeführte Büste.