Rambaldi(1894) - Schnorrstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 582. Schnorrstraße.Verbindet, die Schraudolphstraße schneidend, die Barer- mit der Areisstraße und endigt gegenüber dem Eingangsportale zum nördlichen Friedhofe. Zur Erinnerung an Julius Schnorr von Karolsfeld, den Vater des verdienstvollen Leiters der bayerischen Staatseisenbahnen. Geboren zu Leipzig am 26.· März 1794, bereitete sich Schnorr unter Leitung seines Vaters, des Direktors der Kunstakademie zu Leipzig, auf seine künstlerische Laufbahn vor und vollendete nach vorübergehendem Aufenthalte in Wien seine Ausbildung in Italien, woselbst ihn eine innige Freundschaft mit seinen berühmten Vorbildern Cornelius, Thorwaldsen u. a. verband. Die mächtigen Eindrücke, die dort auf den Geist des jungen Künstlers wirkten, finden sich niedergelegt in des Meisters erstem italienischen Gemälde »Die Hochzeit zu Kanaan«. Aus seinem Aufenthalte in Italien stammen auch die ersten Kompositionen zu seiner berühmten Bibel in Bildern, die ein Gemeingut des deutschen Volkes geworden. Von König Ludwig I., welcher ihn schon als Kronprinz bei seiner mehrmaligen Anwesenheit in Rom kennen gelernt hatte und seine Arbeiten mit Interesse verfolgte, als Professor der Kunstakademie nach München berufen, wirkte Schnorr daselbst von 1827—1846 seinem Lieblingswunsche entsprechend ini Dienste der vaterländischen Kunst. Die Darstelluligen aus der Geschichte Karls des Großen. Friedrich Barbarossa’s und Rudolfs von Habsburg, welche 3 Säle der k. Residenz München schmücken, stammen von seiner Hand, ebenso der Entwurf und die Darstellungen der Szenen aus dem Nibelungenliede in den unteren Räumen des Saalbaues genannter Residenz, sowie das Gemälde »Luther auf dem Reichstage zu Worms« im k. Maximilianeum zu München. Im Jahre 1846 erfolgte Schnorrs Berufung als Akademieprofessor und Direktor der Gemäldegallerie nach Dresden, welche Stelle er bis kurz vor seinem am 24. Mai 1872 erfolgten Tode bekleidete. Zum Gedächtnisse an den Vereinigten und anläßlich seines 100 jährigen Geburtstages wurde von Seite seiner noch lebenden Nachkommen eine Familienstiftung ins Leben gerufen. Die Straße wird nach ihm seit 3. August 1876, resp. 1. Januar 1877 genannt.


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