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Friedrich von Logau (Pseudonym Salomon von Golaw; * vor 14. Januarjul./ 24. Januar 1605greg. auf Gut Brockuth [jetzt: Brochocin] bei Nimptsch, Schlesien; † 14. Julijul./ 24. Juli 1655greg. in Liegnitz) war ein deutscher Dichter des Barocks.
Als Verfasser von mehr als dreitausend Epigrammen („Sinngedichten“) tadelte er Untugenden wie Putzsucht, Heuchelei und Habsucht sowie die „Ausländerei“ mit ihrer Sprachverwilderung und Nachäfferei. Er beklagte den verheerenden Krieg, mahnte seine Landsleute zur Vaterlandsliebe und äußerte kritische Ansichten zum Wirken der Politiker seiner Zeit.
Keine Deutung der Wirklichkeit kann sich bei Logau so sehr durchsetzen, dass sie eine Einheit seiner Gedichtsammlung herstellte. Nur zwei Gedanken scheinen alles zu beherrschen: dass die Welt in Unordnung geraten ist und dass der Moralist und Kritiker (eben deshalb) bei ihrer Beschreibung kein Ende finden kann. Diese Gedanken verbinden sich mit einer wenig präzisen Vorstellung vom Wesen des Epigramms. Das erlaubt es dem Autor, die Sprechrollen je nach der Redesituation beliebig zu wechseln: Vom Lobgedicht geht er über zur Satire, von der „Lebens-Satzung“ zum unterhaltenden Epigramm. Der schnelle Wechsel der Sprechrollen und das Gebot „spitzfindigen“, d. h. witzigen Ausdrucks erlauben dem Autor freilich auch nicht mehr, die Spannungen und widersprüchlichen Interessen zu verbergen, von denen sein Leben bestimmt ist. Im Gegenteil: gerade im witzigen Sprechen kommen sie zur Geltung. So entsteht ein ganz gewiss nicht unparteilich gezeichnetes Bild der Epoche, aber doch eines, das uns viele Züge der damaligen Wirklichkeit enthüllt.
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Straßenname | Logaustraße |
---|---|
Benennung | Erstnennung |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Dichter |
Person | Logau Friedrich Freiherr von |
---|---|
geboren | 6.1604 [ Dürr-Brockuth bei Nimptsch (Schlesien)] |
gestorben | 24.7.1655 [Liegnitz] |
Kategorie | Dichter |
Nation | Deutschland |
Konfession | lutherisch |
GND | 11872889X |
Leben |
Friedrich von Logau (Pseudonym Salomon von Golaw; * vor 14. Januarjul./ 24. Januar 1605greg. auf Gut Brockuth [jetzt: Brochocin] bei Nimptsch, Schlesien; † 14. Julijul./ 24. Juli 1655greg. in Liegnitz) war ein deutscher Dichter des Barocks. Als Verfasser von mehr als dreitausend Epigrammen („Sinngedichten“) tadelte er Untugenden wie Putzsucht, Heuchelei und Habsucht sowie die „Ausländerei“ mit ihrer Sprachverwilderung und Nachäfferei. Er beklagte den verheerenden Krieg, mahnte seine Landsleute zur Vaterlandsliebe und äußerte kritische Ansichten zum Wirken der Politiker seiner Zeit. Keine Deutung der Wirklichkeit kann sich bei Logau so sehr durchsetzen, dass sie eine Einheit seiner Gedichtsammlung herstellte. Nur zwei Gedanken scheinen alles zu beherrschen: dass die Welt in Unordnung geraten ist und dass der Moralist und Kritiker (eben deshalb) bei ihrer Beschreibung kein Ende finden kann. Diese Gedanken verbinden sich mit einer wenig präzisen Vorstellung vom Wesen des Epigramms. Das erlaubt es dem Autor, die Sprechrollen je nach der Redesituation beliebig zu wechseln: Vom Lobgedicht geht er über zur Satire, von der „Lebens-Satzung“ zum unterhaltenden Epigramm. Der schnelle Wechsel der Sprechrollen und das Gebot „spitzfindigen“, d. h. witzigen Ausdrucks erlauben dem Autor freilich auch nicht mehr, die Spannungen und widersprüchlichen Interessen zu verbergen, von denen sein Leben bestimmt ist. Im Gegenteil: gerade im witzigen Sprechen kommen sie zur Geltung. So entsteht ein ganz gewiss nicht unparteilich gezeichnetes Bild der Epoche, aber doch eines, das uns viele Züge der damaligen Wirklichkeit enthüllt. |
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