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Die Baukunst Alt-Münchens

II. Abschnitt: Baugeschichtliche und bautechnische Erläuterungen zu den Stadtbildern.

40. Eingang in den alten Hof von der Ledererstraße aus.

40. Eingang in den alten Hof von der Ledererstraße aus.
(jetziger Zustand)

Abb. 41: Das Marstallgebäude mit dem Turnierhof.

Albrecht V. regierte von 1550—1579; er legte eine bedeutende Münzsammlung an, sammelte aber auch aner Kunstgegenstände; ihm vedanken wir, nach Dr. Trautmann, auch Jakobs Sandtner Holzmodell der Stadt München; es gebührt ihm das Verdienst, den ersten Grund zu Münchens Bedeutung als Kunststadt gelegt zu haben. Seinen Sammlungen galt auch in erster Linie die Bautätigkeit des Fürsten. Nur zwei Bauten lassen sih sicher auf Albrecht V. zurückführen: der Saalbau in der neuen Veste (1559—1560 und das heutige Münzgebäude, erbaut 1563—67 durch dn fürstlichen Baumeister Wilhelm Egkl mit einem Aufwand von 60 000 fl.74) — Dr. Karl Trautmann75) schreibt das Bedürfnis für diesen Bau dem vergrößerten Marstall der Hofhaltung zu, wonach auch das Gebäude zunächst seinen Namen erhielt; auch sollen in dem schönen dreistöckigen Arkadenhof, „einem prächtigen Beispiel echt deutscher Baukunst“, Turniere abgehalten worden sein. Unten befand sich der Marstall, nach Hainhofer „eine ziemlich finstere Stallung“, darüberdie Kunstkammer des Herzogs (nach Riezler); Trautmann weicht hievon etwas ab, indem er sagt: „Das Erdgeschoß war für


74) Geschichte Bayerns, Band I, 480—482.
75) München und seine Bauten, Abschnitt 2:Das München Jakob Sandtners. München 1919. S. 60.

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